Bayer Leverkusen hat im Meisterrennen einen herben Rückschlag erlitten. Nach einem 0:0-Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg hat das Team nun acht Punkte Rückstand auf den Tabellenführer Bayern München. Diese Leistung kommt eine Woche vor dem entscheidenden Spiel gegen die Bayern und schürt die Kritik an Trainer Xabi Alonso, der für seine Aufstellung und strategischen Entscheidungen in der vorangegangenen Partie in die Schusslinie geriet. Besonders die acht Wechsel und die späte Einwechslung von Florian Wirtz sorgten für Unmut.

Alonso verteidigte sich gegen die Vorwürfe und verwies auf das anstrengende 120-Minuten-Spiel im DFB-Pokal, das sein Team zuvor absolviert hatte. Sportchef Simon Rolfes zeigte Verständnis für die Rotation und betonte die Notwendigkeit von Pausen für Spieler wie Wirtz. Der Rückstand im Meisterschaftsrennen ist besonders schmerzhaft, da Leverkusen in der vergangenen Saison noch mit zwei Punkten Vorsprung auf Bayern in die Rückrunde gegangen war.

Kritik an den Entscheidungen Alonsos

Die Kritik an Alonso wird durch die nüchterne Bilanz unterstrichen: Leverkusen konnte trotz eines starken Drucks von Wolfsburg und einer nennenswerten Chance in der Nachspielzeit durch Wirtz kein Tor erzielen. Dies stellt einen weiteren Rückschlag in einem wichtigen Saisonabschnitt dar. Kapitän Lukas Hradecky ließ durchblicken, dass ein Sieg gegen Bayern unbedingt notwendig ist, um deren Momentum zu brechen.

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten kann Alonso auch positive Nachrichten verbuchen. So gelang es ihm, den Rekord für die längste ungeschlagene Auswärtsserie in der Bundesliga zu egalisieren. Unter seiner Führung blieb Leverkusen in insgesamt 27 Auswärtsspielen ungeschlagen, was an die Leistungen von Udo Lattek erinnert. Auch wenn die Mannschaft aktuell auf dem zweiten Platz der Liga mit 46 Punkten steht, ist der Druck auf Alonso durch den Leistungsträger Bayern München enorm gewachsen.

Ein Blick auf Alonsos beeindruckende Bilanz

Seit seiner Amtsübernahme am 5. Oktober 2022 hat Xabi Alonso bemerkenswerte Erfolge erzielt. In der vergangenen Saison 2023/24 wurde Leverkusen die erste Mannschaft der Bundesliga-Geschichte, die eine gesamte Saison ohne Niederlage abschloss, und krönte den Erfolg mit dem ersten Titel in der Vereinsgeschichte. Leverkusen beendete die Saison mit einem Vereinsrekord von 90 Punkten und erzielte 89 Tore. Dank dieser Erfolge erlangte Alonso einen Punkte-pro-Spiel-Durchschnitt von 2,2, den besten in der Vereinsgeschichte.

Alonsos beeindruckende Trainerkarriere bei Leverkusen umfasst mittlerweile 100 Pflichtspiele, in denen das Team 66 Siege errang und 232 Tore erzielte. Seine Gewinnquote von 68 Prozent macht ihn zu einem der erfolgreichsten Trainer in der Geschichte der Bundesliga. Zudem konnte Leverkusen in der letzten Saison neue Vereinsrekorde im Auswärtssieg und in den Punkten setzen, wobei 14 der 20 Auswärtsspiele gewonnen wurden.

Die kommenden Wochen werden für Alonso und Leverkusen entscheidend sein. Die Hoffnung ruhen auf einer Rückkehr der Spieler Wirtz und Patrik Schick, um beim anstehenden Duell gegen Bayern München vollzählig antreten zu können. Ein Sieg könnte nicht nur wichtige Punkte, sondern auch das Selbstvertrauen der Mannschaft zurückbringen.

Während Leverkusen vor der Herausforderung steht, gegen Bayern zu gewinnen, bleibt abzuwarten, wie sich die Trainerentscheidungen auf den weiteren Verlauf der Saison auswirken. Der Druck auf Xabi Alonso, der im August 2023 bis 2026 verlängerte, wächst mit jedem Spiel, während der Verbleib im Meisterschaftsrennen in den Händen des Trainers liegt.