BildungLandsberg am Lech

Stadt Landsberg: Historische Kooperation mit Ghetto Fighters House Museum

Die Stadt Landsberg am Lech unterzeichnete am 25. Juli 2024 ein Memorandum zur Zusammenarbeit mit dem Ghetto Fighters' House Museum aus Israel, um durch gemeinsame Bildungs- und Kulturprojekte, wie das geplante Liberation Concert, die Erinnerungsarbeit für zukünftige Generationen zu stärken und Werte wie Menschlichkeit und Toleranz zu fördern.

Die Stadt Landsberg am Lech entwickelt sich zu einem wichtigen Zentrum für Erinnerungskultur und interkulturellen Austausch. Der jüngste Schritt in dieser Entwicklung ist die Kooperation mit dem Ghetto Fighters‘ House Museum in Israel, die nun durch ein unterzeichnetes Memorandum besiegelt wurde. Dies könnte nicht nur die Perspektive auf die Vergangenheit erweitern, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Bildung und Toleranz für die kommende Generation leisten.

Ein bedeutendes kulturelles Bündnis

Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl unterstrich die Bedeutung dieser Zusammenarbeit während der Stadtratssitzung. Ihre Vision ist klar: „Unsere Stadt soll ein Ort sein, an dem Erinnerungsarbeit nicht nur die Vergangenheit würdigt, sondern in die Zukunft gerichtet ist.“ Hierbei geht es nicht nur um das Gedenken, sondern auch um das Verständnis der Werte von Menschlichkeit und Toleranz – Aspekte, die Jugendlichen durch Bildungsprojekte und kulturelle Initiativen nähergebracht werden sollen.

Das erste gemeinsame Projekt: Liberation Concert

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit ist das Liberation Concert als erstes gemeinsames Projekt geplant. Verantwortliche des Ghetto Fighters‘ House Museum streben an, diese bedeutende Veranstaltung nach Israel zu bringen. Das Concert zeugt von der musikalischen und kulturellen Kraft der Überlebenden des Holocaust und könnte eine Brücke zur Vermittlung der Geschichte führen.

Einblicke in die Erinnerungsarbeit

Die Delegation aus Israel, bestehend aus Fachleuten und Nachfahren von Zeitzeugen, gab während ihres Besuchs in Landsberg einen beeindruckenden Einblick in die Arbeit des Museums. Der Begriff „scholar for studying human spirit“ wurde verwendet, um die Verbindung zwischen Bildung, Kunst und Erinnerung hervorzuheben. Zeitzeugen-Nachfahrin Dr. Hanna Rosenbaum beschrieb die Essenz dieser Arbeit mit den einprägsamen Worten „Hoffnung und Wiedergeburt“. Dies erinnert daran, dass die Beschäftigung mit der Vergangenheit auch Hoffnung für die Zukunft schenken kann.

Historische Verbindungen und zukünftige Perspektiven

Landsberg ist nicht nur ein zufälliger Standort für diese Kooperation; die Stadt hat eine tragische, aber wichtige Geschichte in Bezug auf den Holocaust. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Landsberg ein großes Lager für jüdische Displaced Persons, was die Stadt zu einem historischen Zeugnis dieser Zeit macht. Der ehemalige Ministerpräsident Israels, David Ben-Gurion, war hier aktiv, um für die Idee eines jüdischen Staates zu werben. Diese historische Verbindung stärkt die kulturelle Zusammenarbeit und verdeutlicht die Relevanz von Erinnerungsarbeit auch für gegenwärtige und zukünftige Generationen.

Unterstützung auf breiter Front

Bayerns Antisemitismusbeauftragter Dr. Ludwig Spaenle betont ebenfalls die Wichtigkeit dieser Zusammenarbeit. In einer Pressekonferenz stellte er den Vorbildcharakter dieser Initiative in den Vordergrund und hob hervor, wie entscheidend es ist, solche Bildungsprojekte für den interkulturellen Austausch zu unterstützen.

Die Kooperation zwischen Landsberg am Lech und dem Ghetto Fighters‘ House Museum könnte somit nicht nur eine technische Partnerschaft sein, sondern einen unverzichtbaren Beitrag zu einer gemeinsamen kulturellen und pädagogischen Zukunft darstellen.

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