Landau in der Pfalz

NSDAP-Mitglied und SA-Führer: Landau entzieht Hochschulprofessor die Ehrenbürgerwürde

Der Stadtrat von Landau hat kürzlich einstimmig beschlossen, Professor Ludwig Kohl-Larsen posthum die Ehrenbürgerwürde abzuerkennen. Obwohl diese normalerweise mit dem Tod des Geehrten erlischt, wollte der Rat ein klares Zeichen setzen. Bereits im Jahr 2020 wurde auch Hindenburg die Ehrenbürgerwürde aberkannt. Derzeit sind neben Kohl-Larsen auch der ehemalige Kirchenpräsident Hans Stempel Gesprächsthemen in Landau, da der Stadtrat mehrheitlich die Umbenennung von Straßen, die nach ihnen benannt wurden, beschlossen hat. Ein laufendes Bürgerbegehren richtet sich gegen diese Entscheidung.

Die Stadtverwaltung begründete die Aberkennung der Ehrenbürgerwürde von Kohl-Larsen mit seiner starken nationalsozialistischen Belastung. Kohl-Larsen war bereits ab 1930 Mitglied der NSDAP und machte Karriere in der SA. Seine ethnologischen Forschungen wurden genutzt, um die vermeintliche Überlegenheit der „arischen Rasse“ zu belegen und damit den rasseideologischen Ansichten der NS-Diktatur zu dienen. Das Stadtarchiv stellte fest, dass Kohl-Larsen regelmäßig im NS-Propagandablatt „Der völkische Beobachter“ veröffentlichte, um seine Ausgrabungen, Forschungen und rasseideologischen Überzeugungen einem breiten Publikum zu präsentieren.

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Die Entscheidung des Stadtrats, die Ehrenbürgerwürde von Kohl-Larsen abzuerkennen, spiegelt die Bemühungen wider, mit der belasteten Vergangenheit umzugehen und ein deutliches Signal gegenüber Personen mit nationalsozialistischer Verbindung zu setzen. Die Diskussion über die Umbenennung von Straßen, die nach historisch belasteten Persönlichkeiten benannt sind, zeigt das Bestreben, die Erinnerungskultur zu hinterfragen und das Stadtbild im Hinblick auf eine würdige und zeitgemäße Benennung zu gestalten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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