Die jüngsten Ereignisse in der Kronacher SPD werfen die Frage auf, ob es sich hierbei um Selbstironie oder bereits um Slapstick handelt. Der Unterbezirksvorsitzende Carsten Höllein äußerte sein Ärgernis darüber, dass in der Berliner SPD hauptsächlich Großstadtthemen diskutiert werden, während sein eigener Juso-Vertreter nur Minuten später die inhaltlichen Schwerpunkte der Parteijugend vorstellt. Diese umfassen unter anderem Demos gegen Rechts, die Unterstützung des Coburger Frauenhauses und die Beteiligung am Christopher Street Day.
Diese Themen sind zweifellos wichtig und ehrenwert, jedoch könnten sie sich laut Höllein von den wirklichen Sorgen der Menschen in Kronach und Coburg entfernt befinden. Es stellt sich die Frage, ob die parteiinterne Diskrepanz zwischen den thematisierten Anliegen und den Bedürfnissen vor Ort möglicherweise zu einer Entfremdung zwischen der SPD und ihrem Wählerkreis führen könnte.
Es scheint daher notwendig zu sein, dass die Kronacher SPD ihre Themen und Aktivitäten stärker an die Bedürfnisse und Anliegen der Bevölkerung vor Ort anpasst. Nur so kann sie sicherstellen, dass sie weiterhin als glaubwürdige politische Kraft wahrgenommen wird und in der Lage ist, die Interessen ihrer Wähler effektiv zu vertreten.