Schlichterspruch überrascht: Prognostizierter Streik führt zu vorzeitigem Lohnausgleich im Baugewerbe

Der jüngste Streik am Bau, der von vielen Arbeitgebern als unerwünschter „Betriebsunfall“ betrachtet wurde, endete schließlich mit einer Tarifeinigung. Die IG BAU sah den Streik als notwendigen Schritt an, um zu einer verbesserten Vereinbarung zu gelangen. Die Gewerkschaft hatte bereits dem Schlichterspruch von Rainer Schlegel, einem ehemaligen Präsidenten des Bundessozialgerichts, zugestimmt. Dieser Spruch sah vor, dass die Einkommen im Mai um 250 Euro angehoben werden sollten, gefolgt von weiteren Erhöhungen um 4,15 Prozent im Westen und 4,95 Prozent im Osten elf Monate später.

Die endgültige Tarifeinigung übertraf die vorgeschlagenen Anhebungen und beinhaltete eine vorzeitige Lohnangleichung zwischen Ost und West. Obwohl der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Uwe Nostitz vom ZDB, eine gewisse Erleichterung über das friedliche Ende des Tarifkonflikts zeigte, gab es dennoch Diskussionen über eventuelle handwerkliche Fehler im Schlichterspruch, insbesondere im Zusammenhang mit den Ausbildungsvergütungen.

Die Diskussion über die Satzung bezüglich der Schlichtung gewann im ZDB an Fahrt. Die HDB-Vizepräsidentin Jutta Beeke betonte die Vorteile einer dreijährigen Laufzeit der Satzung, da dies den Unternehmen in Zeiten von angespannter Auftragslage Planungssicherheit biete. Es bleibt abzuwarten, ob und welche Anpassungen an der Satzung vorgenommen werden, um zukünftige Tarifkonflikte effektiver zu lösen.