Mit Ernährung sind Wertvorstellungen verbunden, was zu einer Debatte über Milchkonsum führt. In Deutschland wird die Diskussion auch als Phänomen einer Wohlstandsgesellschaft betrachtet, da es ausreichend Ersatzprodukte für Milch gibt. Ernährung umfasst nicht mehr nur die gesundheitliche Dimension, sondern auch Wertvorstellungen wie Umwelt und Klima.
Die Zurückhaltung der Käufer betrifft hauptsächlich reine Milch, während Käse aus Kuhmilch weniger stark betroffen ist. Dies könnte daran liegen, dass Milchprodukte sich vom Urprodukt entfernen und durch die Verarbeitung Probleme unsichtbar werden. Obwohl die Nachfrage nach Milch gesunken ist, kaufen immer noch fast 93 Prozent der Haushalte H- oder Frischmilch – nur eben in geringeren Mengen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ihre Empfehlungen für Milch und Milchprodukte reduziert, von drei auf zwei Portionen pro Tag. Diese Änderung berücksichtigt nicht nur die Gesundheit, sondern auch Umweltauswirkungen wie Treibhausgaseffekte und Landnutzung. Der geringere Milchkonsum wird von der DGE nicht dramatisiert, da sich Ernährungsgewohnheiten im Laufe der Zeit ändern.
Bei Kindern und Jugendlichen ist besondere Vorsicht geboten, da für ihr Knochenwachstum eine ausgewogene Ernährung wichtig ist. Eine rein vegane Ernährung im Kindesalter wird nicht empfohlen, da es schwierig ist, den Nährstoffbedarf zu decken. Obwohl Pflanzendrinks als Ersatz für Kuhmilch dienen können, müssen Eltern sich gut mit alternativen Lebensmitteln auskennen.
Die zunehmende Komplexität der Debatte über Milchkonsum führt zu Überlastung und Überforderung der Verbraucher. Es ist schwierig, alle Aspekte abzuwägen und zu berücksichtigen, sodass einige Verbraucher am Ende ihre Kaufentscheidungen im Bio-Supermarkt treffen. Die Diskussion über den Konsum von Milch und Alternativen bleibt also vielschichtig und fordert eine genaue Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten.
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