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Luftfahrt-Prozess: Opferangehörige kämpfen um Gerechtigkeit und Flugsicherheit

Der Prozess zum Todesflug Rio-Paris drehte sich darum, ob Air France seine Piloten ausreichend auf Extremsituationen vorbereitet hatte. Airbus wurde vorgeworfen, die Folgen des Ausfalls der Pilot-Sonden unterschätzt zu haben, was zu einer Überforderung der Crew führte. Obwohl beide Unternehmen die Verantwortung für den Absturz bestritten, wurde festgehalten, dass Airbus nicht angemessen mit den Sonden-Vorfällen umgegangen sei und Informationen zurückgehalten hätte. Die Staatsanwaltschaft ging in Berufung, um für die Opfer und ihre Angehörigen Gerechtigkeit zu erlangen.

Angehörige, darunter rund 500 Nebenkläger, hoffen auf eine erneute rechtliche Auseinandersetzung, um die Verantwortlichkeiten anzuerkennen. Die Hinterbliebenenorganisation zeigt sich skeptisch gegenüber dem Prozess und wünscht sich, dass die Verfehlungen anerkannt und Konsequenzen gezogen werden. Besonders im Kontext der Boeing 737-Max Abstürze in den Jahren 2018 und 2019, bei denen 346 Menschen ums Leben kamen, wird darauf hingewiesen, dass Konsequenzen gezogen wurden.

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Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA wurde für die niedrige Einschätzung der Sicherheitsgefahr im Zusammenhang mit den Sonden vor dem Todesflug Rio-Paris kritisiert. Die Hinterbliebenen streben nicht nach Geldstrafen für Air France und Airbus, sondern möchten einen Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit im Luftverkehr leisten. Es wird betont, dass Fortschritte in der Ausbildung, sowie eine verbesserte Herangehensweise von Unternehmen wie Airbus und Thales an Sicherheitsaspekte zu einer veränderten Situation geführt haben. Die Rechtsprechung wird als entscheidend für die Auseinandersetzung mit bestehenden Problemen im Luftverkehr angesehen.

Anlässlich des Jahrestags des Absturzes planen Hinterbliebene, abseits des juristischen Verfahrens, in einer Kirche an die Opfer zu gedenken. Ein symbolischer Akt war die Stiftung von Orgelpfeifen auf den Namen der verstorbenen Tochter Ines. Ihre Eltern fühlen sich der Kirche und damit auch dem Gedenken an ihre Tochter eng verbunden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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