Die jüngsten Erkenntnisse von Amnesty International zeigen, dass weltweit die Zahl der Hinrichtungen auf dem höchsten Stand seit 2015 liegt. Besorgniserregend ist die Situation im Iran, wo die Todesstrafe zunehmend als Mittel zur Unterdrückung eingesetzt wird. Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der Hinrichtungen um 48 Prozent auf mindestens 853 Fälle. Insbesondere die Belutschen, eine ethnische Minderheit, waren überproportional von den Todesurteilen betroffen.
Auch in Saudi-Arabien sind die Hinrichtungszahlen besorgniserregend. Trotz eines Rückgangs um zwölf Prozent wurden 172 Todesurteile vollstreckt, darunter sechs Frauen. Das Land ist das einzige, das 2023 die Enthauptung als Hinrichtungsmethode angewendet hat. Amnesty International berichtet von unfair gefällten Todesurteilen, in denen Geständnisse oft unter Folter erpresst wurden.
In den USA setzt sich die umstrittene Praxis der Todesstrafe fort. Im letzten Jahr stieg die Anzahl der Hinrichtungen von 18 auf 24 Fälle an. Besonders alarmierend ist die Einführung neuer grausamer Hinrichtungsmethoden, wie im Bundesstaat Alabama, wo Kenneth Smith durch Stickstoffgas getötet wurde. Einige Bundesstaaten erwägen sogar die Einführung von Exekutionen durch Erschießungskommandos.
Amnesty International registriert auch in anderen Regionen einen Anstieg der Hinrichtungen. In Somalia hat sich die Zahl der Exekutionen versechsfacht, während in Subsahara-Afrika ein Anstieg um 66 Prozent verzeichnet wurde. China bleibt weltweit führend in der Anwendung der Todesstrafe, wobei die genaue Anzahl der Hinrichtungen aufgrund der Geheimhaltung des Regimes nicht bekannt ist. Nordkorea, Vietnam und Myanmar setzen ebenfalls weiterhin die Todesstrafe in großem Umfang ein, oft nach undurchsichtigen und unfairen Verfahren.
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