KronachLindau (Bodensee)

Erwärmung des Bodensees bedroht Felchen: Klimawandelfordert Schutzmaßnahmen

Folgen des Klimawandels: Felchenbestand am Bodensee in Gefahr

Die steigenden Temperaturen des Bodensees haben dramatische Auswirkungen auf den Felchenbestand, der seit Jahren bedroht ist. Im Jahr 2022 wurde eine Rekordwassertemperatur von 14,1 Grad gemessen, im Vergleich zu 10,5 Grad in den 1960er Jahren. Diese Veränderung hat zur Folge, dass ausgewachsene Felchen im Sommer Schwierigkeiten haben, ihre übliche Nahrungsquelle zu erreichen, da sie nicht mehr in die lichtdurchfluteten Bereiche an der Oberfläche eindringen können, um dort nach Wasserflöhen zu suchen.

Aufzuchtmaßnahmen als Rettungsversuch

Aus Sorge um den Bestand der Felchen haben Forscher des Seeforschungsinstituts Langenargen begonnen, gezielt größere Besatzlarven aufzuziehen. Diese Larven sollen die kritischen ersten Lebenswochen in kontrollierten Bedingungen verbringen, um so die Herausforderungen zu überwinden, die durch die erhöhten Temperaturen und den Nahrungsmangel im See entstehen. Diese Maßnahme ist ein Versuch, die Bestände zu stabilisieren und das Ökosystem des Bodensees zu erhalten.

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Felchenfangverbot zum Schutz des Bestandes

Um den Rückgang der Felchenbestände aufzuhalten, wurde seit Januar ein Fangverbot für die Fische im Bodensee-Obersee verhängt. Im Jahr 2023 wurden nur noch 9,9 Tonnen Felchen gefangen, was einen Rückgang von 94 Prozent im Vergleich zum 10-Jahres-Durchschnitt bedeutet. Die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei beschloss daraufhin eine dreijährige Schonzeit für Felchen, um den Bestand zu schützen und sich zu erholen.

Die Ursachen für den Einbruch der Felchenbestände sind vielfältig. Einer der Hauptgründe ist der Rückgang der Nahrungsquelle aufgrund der nährstoffarmen Bedingungen im Bodensee. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Auftreten des Stichlings, der seit den 1950er Jahren im Bodensee präsent ist und seit 2012 explosionsartig zugenommen hat, womit er den größten Lebensraum des Sees dominiert.

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