
Vorfall | Ausschreitungen |
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Uhrzeit | 13:00 |
Ort | Hof |
Festnahmen | 2 |
Ursache | Streitigkeiten |
Am 15. Februar 2025 kam es vor dem Testspiel zwischen dem FC Bayern Hof und der SpVgg Bayreuth zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen den Fangruppen. Diese Vorfälle werfen ein beunruhigendes Licht auf die zunehmende Gewalt in deutschen Fußballstadien. Bereits vor dem Anpfiff der Partie, die schließlich mit 0:4 zugunsten des FC Bayern Hof endete, musste die Polizei eingreifen, nachdem es zu Auseinandersetzungen in der Hofer Stadion-Gaststätte „Grüne Au“ gekommen war.
Vor dem Spiel hatten sich etwa 15 Hofer Fans in der Gaststätte aufgehalten, als eine Gruppe von Bayreuther Fans diese betrat. Zunächst beschimpften sich die beiden Fanlager, doch die Situation eskalierte, als die Bayreuther versuchten, erneut in die Gaststätte einzudringen. Die Hofer Fans verhinderten diesen Versuch, was zu weiteren Aggressionen und zum Bruch einer Glasscheibe führte. Die Polizei Hof und Unterstützungskräfte trafen kurz nach 13 Uhr ein, um die Situation zu deeskalieren.
Polizeieinsatz und Folgen
Bei deren Eintreffen waren rund 25 Bayreuther Fans in der Nähe der Gaststätte versammelt und zeigten sich unkooperativ. Zwei Männer wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Nach einiger Zeit beruhigte sich die Lage, und die Bayreuther Fans verließen schließlich freiwillig den Einsatzort. Die Verantwortlichen der Gaststätte erstatteten Anzeige wegen Sachbeschädigung und es wurden Ermittlungen eingeleitet.
Der Vorfall ist nicht isoliert, sondern fügt sich in einen besorgniserregenden Trend ein. In letzter Zeit haben Ausschreitungen im deutschen Fußball zugenommen, was sich auch in einem Anstieg von Gewalt in den Stadien der 1. und 2. Bundesliga zeigt. Laut einem Bericht wurde beispielsweise beim Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig Anfang November ein enormer Gewaltgrad festgestellt. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens kritisierte die Vereine, sie würden nicht genügend gegen die Gewalt unternehmen.
Reformbedarf und rechtliche Hintergründe
Im Kontext der erhöhten Gewaltbereitschaft und ihrer Ursachen wird auch die Diskussion um die Datei „Gewalttäter Sport“ (GTS) relevanter. Diese Datei dient der Speicherung von Daten zur Vorbeugung von Straftaten bei Sportveranstaltungen. Das Bundesverfassungsgericht erklärte Teile des BKA-Gesetzes sowie die GTS für verfassungswidrig, was durch jahrelange Proteste von Fußball-Fans angestoßen wurde. Bislang wurden über 12.000 Personen erfasst, doch die Anzahl hat sich bis April 2023 auf knapp 5.700 reduziert.
Das Gericht fordert eine Neuregelung bis spätestens 31. Juli 2025. Kritisiert werden oft die willkürlichen Eintragungen ohne vorherige Gewalttaten sowie die fehlenden Löschfristen und unklaren Kriterien. Die Ampelregierung hat bereits Reformen zur GTS in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, jedoch könnte der Prozess durch kommende Neuwahlen beeinflusst werden.
Die aktuellen Ereignisse in Hof und die damit verbundene Gewalt zeigen, wie notwendig umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung der Gewalt im Fußball sind. Sowohl die Vereine als auch die Sicherheitsbehörden stehen in der Verantwortung, geeignete Strategien zu entwickeln und umzusetzen.