Schönau am Königssee (Bayern) – Die Natur rührt sich gewaltig! Bereits am Donnerstag wurde im wunderschönen Berchtesgadener Land eine Aktion gestartet, die die Gemüter beschäftigt: Der Wasserstand des berühmten Königssees wurde um 20 Zentimeter abgesenkt! Die Behörden sind auf hohe Regenmengen vorbereitet, die am Samstag über die Region hereinbrechen könnten.
„Wir haben die Schleusen geöffnet“, so Michael Brandner, der Technische Betriebsleiter vor Ort. Hintergrund dieser drastischen Maßnahme sind die unheilvollen Wettervorhersagen, die für das Berchtesgadener Land bis zu 140 Liter Regen pro Quadratmeter ankündigen. Ein potentielles Unwetter naht, und die Verantwortlichen setzen alles daran, Schlimmeres zu verhindern!
Unwetterwarnung und besorgte Urlauber
Am Freitagmittag ist die Lage am Königssee besonders ruhig. Nur wenige Touristen wagen sich bei leichtem Regen hinaus, eingepackt in Pullover und Regenschutz. Umbrella plus fröstelnde Gesichter unterstreichen das Bild – die Idylle wird von der drohenden Wetterlage überschattet.
Doch die Seenschifffahrt bleibt bis auf weiteres normal in Betrieb. Aber die Warnungen sind nicht zu ignorieren! „Am Samstag rechnen wir mit starken Winden“, warnt Brandner eindringlich. Daher wurde entschieden, dass die Boote am Samstag nicht mehr über den Königssee fahren werden. Es ist ein sicheres Zeichen, dass die Natur ihre eigene Agenda hat.
Das Einzugsgebiet des Königssees ist beeindruckend und könnte einem Wassermanagement-Profi das Herz höher schlagen lassen. Bei geöffneten Schleusen, die zurzeit auf beeindruckenden 80 Zentimetern stehen, können bis zu 70.000 Liter Wasser pro Sekunde fließen! Dieses Wasser stammt aus dem Steinernen Meer, einem majestätischen Gebirgsstock der nördlichen Kalkalpen.
Erinnerungen an das vergangene Unwetter
Schäden aus der Vergangenheit haben die Verantwortlichen gelernt: Vor drei Jahren stieg der Pegel des Königssees auf rekordverdächtige 57 Zentimeter über dem Normalstand! Das Wasser verschwand regelrecht an den Ufern. Diesmal will man vorbereitet sein!
Die Arbeiter haben auch in der Nacht im Drei-Schicht-Dienst ein wachsames Auge auf den Pegelstand. Sollte das Unwetter die prall gefüllte Wolkenfront tatsächlich einnisten, könnte es im Handumdrehen zur schnellen Reaktion kommen: Mit einem Knopfdruck lassen sich die Schleusentore nach Bedarf öffnen und das Wasser abführen.
Um dem drohenden Wetter effizient entgegenzuwirken, haben die Almbauern ihrerseits bereits Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Nach der Wetterwarnung treibt man die Kühe schon am Freitag ins Tal – Safety first, hieß es bei den Bauern!