Am 6. Januar 2025 war ein historischer Tag für die Königlich privilegierte Schützengesellschaft 1408 Kitzingen. An diesem Datum fand die erste Veranstaltung in ihrem neu errichteten Schützenhaus statt, dessen Luftdruckhalle erfolgreich abgenommen wurde. Dieses umfassende Bauvorhaben, das zwischen Nordtangente und Staatsstraße 2272 Richtung Großlangheim realisiert wird, stellt ein Zwei-Millionen-Euro-Projekt dar. Die Mitgliederversammlung des Vereins, die ebenfalls an diesem Tag stattfand, zeigte sich äußerst zufrieden mit den Fortschritten und den geplanten Entwicklungen der neuen Anlage. Insbesondere der Ausbau der 50 Meter Mehrdistanzhalle und der 100 Meter Bahn wird voraussichtlich bis Ende April 2025 abgeschlossen sein.

1. Schützenmeister Thomas Stöckl eröffnete die Versammlung, bei der auch Stefan Güntner, der Schützenkommissar und Oberbürgermeister von Kitzingen, sowie Gauschützenmeister Achim Krämer anwesend waren. Die Mitglieder ehrten Inge Worschech und Georg Fessler für 25 Jahre Treue sowie Eberhard und Ulrich Räder für 50 Jahre Zugehörigkeit zur Schützengesellschaft.

Vorstandsneuwahlen und sportliche Erfolge

Bei der Generalversammlung wurden wichtige Neuwahlen im Vorstand durchgeführt. So wurden Joachim Czulczio als 2. Schützenmeister und Thomas Zehnder als 2. Schatzmeister bestätigt, während Mark Beetz als 2. Sportleiter neu gewählt wurde. Im Gesellschaftsausschuss bleiben Heiko Baumann, Uwe Rothenberger und Rigobert Müller aktiv, unterstützt durch Thomas Binzenhöfer.

Julia Stark präsentierte die beeindruckenden sportlichen Erfolge der Mitglieder. Die Kitzinger Luftgewehrschützen haben in der Saison 2023/24 den 2. Platz in der Klasse A1 erreicht und steigen in die Gauliga auf. Die Luftpistolenmannschaft konnte sich in der Unterfrankenliga Ost ebenfalls steigern und wird nun in die Bayernliga aufsteigen. Bei der Gaumeisterschaft 2024 erzielten die Schützen insgesamt 14 erste Plätze und weitere hervorragende Platzierungen bei den Bezirksmeisterschaften.

Bau und Ausstattung des neuen Schützenhauses

Das neue Schützenhaus umfasst eine überbaute Fläche von 2200 Quadratmetern und einen Rauminhalt von 8000 Kubikmetern, bereitgestellt für die vielfältigen Bedürfnisse des Schießsports. Die Anlage wurde mit Schießständen ausgestattet, die für Lang- und Kurzwaffen bis zu einer Geschossenergie von 7000 Joule geeignet sind. Es ist vorgesehen, dass nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch Polizei, Zoll und Sicherheitsdienste die Einrichtungen nutzen können.

Die moderne Ausstattung des Schützenhauses wird durch einen Gastraum, getrennte Umkleiden, einen Raum für die Wettkampfleitung sowie barrierefreie Toiletten ergänzt. Zudem wird eine Bogenschießanlage auf der Rückseite des Gebäudes entstehen. Eine PV-Anlage mit einer Leistung von 200 Kilowatt/Peak wird auf dem Dach installiert, um den Eigenbedarf zu decken.

Ein Blick in die Geschichte des Schießsports

Der Schießsport hat in Europa eine lange Tradition, die bis in das Mittelalter zurückreicht. Bereits seit 1408 existiert die Schützengesellschaft in Kitzingen und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Das Vereinswesen, einschließlich des Schießsports, erlebte insbesondere nach den Befreiungskriegen einen Aufschwung. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Schützenverein zunächst von den Siegermächten verboten, wurde aber später wieder erlaubt und fand zu neuer Blüte. Diese Geschichte des Schießsports zeigt die kulturelle Verankerung und die Bedeutung, die der Schießsport in der Gesellschaft hat.

Die Rückkämpfe der Bayernliga finden in den neuen Räumlichkeiten am 12. und 26. Januar 2025 statt, und Zuschauer sind herzlich eingeladen, zwischen 10 und 15 Uhr in der Richthofenstraße 45 vorbeizuschauen.