Im Prozess am Landgericht Würzburg wird eine 31-jährige Erzieherin, Anna-Lena S., beschuldigt, vier Kleinkinder in der „Seesternchen“-Gruppe des Greußenheimer Kinderhauses misshandelt zu haben. Die Gruppenleiterin, Stephanie N., belastete sie schwer und behauptete, dass die Übergriffe auf die Kinder monatelang geduldet wurden. Der Staatsanwalt Ingo Krist enthüllte, dass Anna-Lena S. Kinder grundlos hochgehoben und misshandelt habe, was keinen pädagogischen Grund hatte, sondern allein dazu diente, Schmerzen zu verursachen.
Einem Jungen soll Anna-Lena S. den Schlafraum verwehrt und die Tür gegen seinen Protest zugehalten haben. Ebenso zwang sie ein Mädchen, Essen so gewaltsam zu essen, dass es sich übergeben musste. Sie soll auch einen Einjährigen von einem Hochbett gezogen und auf den Boden fallen gelassen haben. Das Motiv für die Übergriffe soll laut der Mitangeklagten die unerwiderte Liebe zu einer Kollegin gewesen sein.
Anna-Lena S. bestreitet die Vorwürfe und behauptet, immer ein gutes Verhältnis zu den Kindern gehabt zu haben. Die Verteidigung führt die Taten auf eine kurze Zündschnur und falsche Reaktionen zurück. Sowohl Anna-Lena S. als auch Stephanie N. wurden vom Dienst suspendiert und der Prozess, der bis zum 7. Juni anberaumt ist, kann zu einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren führen.