Im bayerischen Wassertrüdingen wird ein bedeutendes Ereignis gefeiert: Die erste Bahnstreckenreaktivierung seit fast einem Jahrzehnt. Am Samstag, dem 14. Dezember, fand ein Festakt statt, um die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs zwischen Wassertrüdingen und Gunzenhausen zu markieren. Die Bahnlinie war vor 40 Jahren geschlossen worden, doch nun soll der Schienenverkehr schrittweise zurückkehren, auch wenn zunächst ein Ersatzverkehr eingesetzt wird, da das benötigte Stellwerk noch im Bau ist. Wie Merkur berichtet, hat das bayerische Verkehrsministerium betont, dass diese Reaktivierung „auf vielen Ebenen mit Ausdauer und Energie vorangetrieben“ wurde.
Doch die bayerischen Reaktivierungspläne bleiben umstritten und sind häufig mit Herausforderungen konfrontiert. Neben der Fuchstalbahn gibt es laut dem Ministerium weitere stillgelegte Strecken, für die Wiederinbetriebnahmen angestrebt werden, wie die Gessertshausen–Langeneufnach oder die Steigerwaldbahn. Besonders letztere stößt auf Widerstand, da lokale Interessenvertreter für alternative Projekte wie Radschnellwege eintreten. Martin Henke vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) äußerte sich zu den bayerischen Bemühungen und wies darauf hin, dass Bayern im Vergleich zu anderem Bundesländer, wie Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen, mit bloß vier Machbarkeitsstudien nicht an der Spitze steht. Dies wird durch Süddeutsche unterstützt, die die Unterschiede zwischen den Bundesländern beleuchtet und die wachsende Nachfrage nach Reaktivierungsprojekten beschreibt.
Auf der anderen Seite stehen zahlreiche Initiativen, die sich für die Wiederbelebung der Bahnstrecken engagieren. Der Förderverein Steigerwaldexpress zeigt Entschlossenheit, auch gegen den Widerstand lokalpolitischer Akteure. In Oberbayern wird die Hoffnung auf eine Reaktivierung der seit 1984 stillgelegten Fuchstalbahn genährt, wobei die Bayerische Eisenbahngesellschaft aktuell Pendlerströme analysiert, um das Potenzial für zukünftige Fahrgäste zu ermitteln. Die Untersuchung, so BEG-Sprecher Wolfgang Oeser, soll bereits im ersten Quartal 2025 vorliegen und in einer Zusammenarbeit mit den Landkreisen diskutiert werden.