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Naturnahe Bestattungen: Neues Urnenwäldchen auf dem Südfriedhof in Ingolstadt

Das Urnenwäldchen auf dem Südfriedhof wurde als neue Grababteilung eingeführt, da das Friedhofsgelände erweitert werden musste. Die Planung dafür begann 2019. Die Erweiterung war hauptsächlich auf den Wunsch muslimischer Bürgerinnen und Bürger zurückzuführen, ihre verstorbenen Familienmitglieder eher in Ingolstadt zu bestatten als in ihre Herkunftsländer zu überführen. Zwei islamische Grababteilungen auf dem Südfriedhof, die seit 1983 existieren, werden voraussichtlich ihre Kapazitätsgrenze in den nächsten Jahren erreichen.

Um den steigenden Anteil an Urnenbestattungen zu bewältigen (70 Prozent im Jahr 2022 im Vergleich zu knapp 42 Prozent im Jahr 2010), wurden vorhandene Varianten wie Urnengemeinschaftsanlagen, Urnenerdgräber und Urnenbaumgräber erweitert. Mit der Erschöpfung dieser Angebote bei hoher Nachfrage wurde beschlossen, eine neue Bestattungsform in Form eines Urnenwäldchens anzubieten, um dem Trend zu naturnahen Waldbestattungen zu folgen.

Das Urnenwäldchen auf dem Südfriedhof besteht aus heimischen Baumarten, die dem Klimawandel standhalten. Die Gestaltung gewährleistet eine naturnahe Umgebung, jedoch ohne die Vorteile der Friedhofsinfrastruktur zu vernachlässigen. Grabnutzer können einen pflegefreien Ruheplatz unter Bäumen finden und damit dem Bedürfnis nach ökologisch wertvollen Bestattungsmöglichkeiten gerecht werden. An den Bäumen sind lediglich Baumarten und Identifikationsnummern angebracht, um den Bezug zu den Verstorbenen herzustellen.

Für einen jährlichen Betrag von 84 Euro kann das Nutzungsrecht an einem Grab im Urnenwäldchen erworben werden. Nach einer Beisetzung gilt eine Mindestruhefrist von 10 Jahren, innerhalb derer der Grabplatz nicht weitervergeben wird. Besucher können am angrenzenden Gedenkplatz Blumen ablegen und Namensschilder an den Steinstelen anbringen, die den Bäumen im Urnenwäldchen zugeordnet sind.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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