In der Nacht zum 17. Januar 2025 ereignete sich in der Bayernoil-Raffinerie in Neustadt an der Donau eine schwere Explosion. Kurz nach Mitternacht meldeten Anwohner einen lauten Knall, gefolgt von erheblichen Erschütterungen und einer großen Rauchwolke. Der Vorfall führte zu einem massiven Einsatz von Feuerwehr- und Rettungskräften. Insgesamt wurden vier Personen verletzt, darunter eine leicht und eine mittelschwer verletzte Person, die zur Behandlung ins Krankenhaus kamen und später aus dieser entlassen wurden. Zwei weitere Personen erlitten Schocks.
Die örtlichen Feuerwehren sowie die Werksfeuerwehr kämpften stundenlang gegen das Feuer, das aus einer Prozessanlage des Unternehmens ausbrach. Bayernoil, das seit 1964 in Neustadt an der Donau tätig ist und jährlich 10,3 Millionen Tonnen Mineralöl verarbeitet, informierte, dass die betroffene Anlage abgeschaltet und alle Personen evakuiert wurden. Die Feuerwehr war bis gegen 07:30 Uhr im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen und ein kontrolliertes Abbrennen des Gebäudes zu ermöglichen.
Evakuierung und Entwarnung
Während der Einsatzmaßnahmen wurden die Anwohner in der Umgebung aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie ihre Lüftungsanlagen abzuschalten. Diese Vorsichtsmaßnahme war notwendig, um sie vor der starken Rauchentwicklung zu schützen. Am frühen Morgen gab das Landratsamt Kelheim schließlich Entwarnung. Die Gefahr sei nicht mehr gegeben.
Der betroffene Bereich der Raffinerie erstreckte sich über eine Fläche von etwa 200 x 200 Metern. Laut Augenzeugenberichten war der Knall und die Rauchentwicklung weithin sichtbar. Die örtliche Feuerwehr hatte Unterstützung durch Freiwillige aus dem Kreis Kelheim sowie die Berufsfeuerwehr Ingolstadt. Ein Feuerwehrhaus in Neustadt an der Donau wurde als Anlaufstelle für Helfer genutzt.
Ermittlungen zur Brandursache
Die Ermittlungen zur Brandursache sind bereits eingeleitet. Die Polizei arbeitet dabei gemeinsam mit dem Bayerischen Landeskriminalamt. Eine Untersuchung des Brandortes wird für die kommende Woche erwartet, jedoch darf das Areal zur Sicherheit derzeit nicht betreten werden. Erinnerungen an frühere Unfälle in der Region werden wach, vor allem an die Explosion in der Vohburger Erdölraffinerie im Jahr 2018, bei der 16 Menschen verletzt wurden und ein Katastrophenfall ausgerufen werden musste.
Für die Bayernoil-Raffinerie wird der Sachschaden durch die aktuelle Explosion auf mehrere Millionen Euro geschätzt. In den letzten Jahren hatte es in der Raffinerie bereits zwei weitere Brände gegeben, einschließlich eines Vorfalls im Jahr 2023, bei dem ein Arbeiter schwer verletzt wurde. Diese Ereignisse zeigen die Risiken, die mit der Verarbeitung von Mineralöl verbunden sind. Die DGMK führt seit den 1970er Jahren umfassende Unfallstatistiken in der Mineralölindustrie, um Unfälle und deren Ursachen zu dokumentieren und zu analysieren. Das Augenmerk liegt dabei auf der Vermeidung solcher schwerwiegenden Vorfälle in der Zukunft.
Für umfassendere Informationen und einen tieferen Einblick in die Unfallstatistiken der Branche können interessierte Leser die Berichterstattung von pn.de, Feuerwehrmagazin sowie die Analysen der DGMK konsultieren.