Datentransfer-Lücken auf dem Land: Ein Hindernis für regionale Unternehmen

Neue Herausforderungen im ländlichen Raum: Wenn im Homeoffice nichts mehr geht

Die fortschreitende Digitalisierung bringt viele Vorteile mit sich, aber besonders im ländlichen Raum gibt es noch immer große Herausforderungen. Ein Beispiel dafür ist das Unternehmen MT Technologies in Ingolstadt, das zwar über Glasfaser-Leitungen verfügt, aber dennoch Probleme im Homeoffice hat. Michael Mißlbeck, Vorstandsmitglied des Verbands der bayerischen Metall- und Elektroindustrie, vergleicht das unzureichende Datennetz häufig mit dem öffentlichen Nahverkehr – man kann den Leuten nicht raten, zu Hause zu arbeiten, wenn sie dann nicht auf die benötigten Daten zugreifen können.

In einer Untersuchung des Verbands der bayerischen Wirtschaft wurden zahlreiche Defizite im Datennetz aufgedeckt. Obwohl Fortschritte beim Glasfaser- und 5G-Mobilfunk-Ausbau zu verzeichnen sind, hinkt Deutschland noch hinterher. Norbert Peine, stellvertretender Vorsitzender der vbw Bezirksgruppe München-Oberbayern, betont, dass der Bedarf der Unternehmen stetig steigt und eine unzureichende Versorgung mit schnellen Datenleitungen zu einem klaren Standortnachteil wird.

Bernhard Sontheim, Bürgermeister von Feldafing, spricht sich vehement für die Einführung eines zentralen Glasfasernetzbetreibers aus, um den Ausbau voranzutreiben. In vielen Kommunen Oberbayerns haben weniger als 20 Prozent der Haushalte Zugang zu schnellem Internet mit einer Bandbreite von einem Gigabit pro Sekunde. Die Probleme bei der Vergabe von Ausbauprojekten und der Genehmigungsprozesse behindern den Fortschritt erheblich.

Es ist klar, dass die Unterdeckung des ländlichen Raums mit schnellen Datennetzen nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch den Arbeitsalltag der Menschen beeinflusst. Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um auch abgelegene Regionen adäquat zu versorgen und sicherzustellen, dass die Digitalisierung für alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen zugänglich ist.