Audi plant erhebliche Einsparungen bei den Personalkosten und Materialausgaben, um die Gewinnmarge signifikant zu steigern. Die Gespräche über diese Sparpläne beginnen am Donnerstag und Freitag und betreffen insbesondere das Werk in Neckarsulm. Audi-Chef Gernot Döllner strebt an, die Personalkosten jährlich um rund eine Milliarde Euro zu senken, während gleichzeitig die Materialkosten bis 2030 um bis zu acht Milliarden Euro reduziert werden sollen. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie, die Umsatzrendite von unter fünf Prozent auf zweistellige Werte zu erhöhen. Dies berichtet SWR.

Der Betriebsrat, vertreten durch Rainer Schirmer, zeigt sich besorgt über die verhärteten Fronten in den Verhandlungen und die stark divergierenden Vorstellungen zwischen den Parteien. Zudem äußert die IG Metall ihre Kritik und bezeichnet die vorgesehenen Einschnitte als „Liste des Grauens“. Als Teil der Verhandlungen pocht der Gesamtbetriebsrat auf eine Beschäftigungssicherung über das Jahr 2029 hinaus.

Gründe für die Einsparungen

Die geplanten Einsparungen sind Teil einer breiteren Initiative von Audi, die mehrere Milliarden Euro umfassen soll. Döllner verfolgt das Ziel, die Umsatzrendite bis Ende des Jahrzehnts auf höhere einstellige Prozentsätze zu steigern. Um dies zu erreichen, setzt das Unternehmen auch auf die Streichung von Zulagen und plant, die Produktion von Verbrennerfahrzeugen im Stammwerk Ingolstadt zu fördern. Betriebsbedingte Kündigungen sind zwar bis 2029 aufgrund einer Jobgarantie in den deutschen Werken ausgeschlossen, danach bleibt jedoch ungewiss, wie viele Arbeitsplätze betroffen sein könnten. Laut VDI Nachrichten haben Audi-Mitarbeiter bereits Widerstand gegen die Pläne angekündigt und ein Streik ist nicht ausgeschlossen.

Die Umsatzrendite von Audi betrug in den ersten neun Monaten des letzten Jahres 2,5 Prozent, während sie durch die Marken Lamborghini und Bentley auf 4,5 Prozent ansteigen konnte. Darüber hinaus muss Audi wie viele Unternehmen in der Branche mit Problemen in den wichtigen Absatzmärkten China und USA kämpfen.

Herausforderungen der Automobilindustrie

Die Herausforderungen, vor denen die Automobilindustrie steht, betreffen nicht nur Audi. Insgesamt müssen Unternehmen Kosten senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben, was die Integration neuer Technologien, Effizienz und Nachhaltigkeit erforderlich macht. Methoden wie Lean und Kaizen helfen dabei, Verschwendung zu reduzieren und Kundennutzen zu schaffen, während ESG-Anforderungen die Kostensenkungsstrategien beeinflussen, wie in Kaizen beschrieben wird. Eine kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter wird als notwendig erachtet, um den steigenden Energiekosten und der Komplexität globaler Lieferketten begegnen zu können.

Auch die Kostenkontrolle umfasst verschiedene Hauptkostentreiber, darunter Material- und Teilekosten, Arbeitskosten sowie Energie- und Logistikkosten. Damit eine erhöhte Effizienz erzielt werden kann, sind innovative Ansätze für die Gestaltung der Produktionslinien und die Automatisierung von Prozessen erforderlich. Diese Faktoren werden für Audi und die gesamte Branche in den kommenden Jahren entscheidend sein.