IngolstadtKultur

Aktuelle Theateraufführung: Haus ohne Ruhe – Die neue Interpretation der Orestie

Am 30. Mai 2024 wurde im Stadttheater Ingolstadt im Rahmen der 39. Bayerischen Theatertage die deutschsprachige Erstaufführung einer Neufassung der „Orestie“ von Zinnie Harris aufgeführt. Unter der Regie von Jochen Schölch wurde die Trilogie mit dem Titel „Haus ohne Ruhe“ präsentiert. Die Handlung konzentrierte sich auf die Figuren von Klytämnestra und Elektra, die in dieser Neudichtung als aktive, mächtige Gestalten dargestellt wurden. Die Inszenierung durch Schölch wurde von Beginn an als intensiv und kraftvoll empfunden.

Die Bühne, entworfen von Fabian Lüdicke, bestand aus einer schiefen, weißen Ebene, die von einem schwebenden Palast ergänzt wurde. Das Bühnenbild schuf eine düstere Atmosphäre, die im Verlauf des Stücks an Intensität gewann. Die archaischen Figuren wurden in zeitlosen Kostümen präsentiert, was eine ästhetische Zeitlosigkeit hervorrief. Die emotionale Tiefe der Handlung wurde durch die klangvolle Begleitung von Malte Preuss verstärkt, die das Geschehen auf der Bühne in ein Gesamtkunstwerk verwandelte.

Im Verlauf der Inszenierung wurde der Fokus auf Rache und Vergebung zwischen Mutter und Tochter deutlich. Teresa Trauth überzeugte als Klytämnestra mit einer darstellerischen Leistung, die die Zuschauer in ihren Bann zog. Der zweite Teil des Stücks, ruhiger und introspektiver als der erste, zeigte Elektra als eine zunehmend entschlossene Rächerin. Die dritte und letzte Etappe der Trilogie spielte in einer modernen psychiatrischen Klinik, was einen spannenden Perspektivenwechsel darstellte.

Die Inszenierung von Jochen Schölch wurde als intensives fünfstündiges Theatererlebnis gelobt, das sich tiefgreifend mit menschlichen Geschichten von Gewalt, Rache und Trauma auseinandersetzte. Die Darsteller realisierten die komplexen Figuren mit beeindruckender Leidenschaft und Präzision, was dem Publikum eine unvergessliche Aufführung bot. Mit einer beeindruckenden Besetzung und einer klugen Regiearbeit schaffte das Theater Ingolstadt eine herausragende Eröffnung der Bayerischen Theatertage.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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