IngolstadtKultur

Abschied eines Theatermachers: Interview mit Knut Weber

In den dreizehn Jahren seiner Intendanz am Theater Ingolstadt hat Knut Weber eine umfassende künstlerische Bilanz gezogen. Obwohl er sich mit zwiespältigen Gefühlen von der Position verabschiedet, zeigt er sich zufrieden mit den künstlerischen Errungenschaften während seiner Amtszeit. Das Theater konnte ein beeindruckendes Ensemble aufbauen und vielfältige Spielpläne und Projekte realisieren. Trotz dieses positiven Rückblicks fühlt Weber auch Wehmut beim Abschied. Er betont jedoch die Notwendigkeit, Platz für neue und jüngere Talente zu schaffen, die frische Geschichten erzählen können.

Eine Herausforderung während Webers Amtszeit war das gescheiterte Projekt der Kammerspiele. Trotz jahrelanger Bemühungen, eine nachhaltige Lösung für das Theater während der anstehenden Generalsanierung zu finden, scheiterte das Projekt an einem Bürgerentscheid. Dies führte dazu, dass das Theater Ingolstadt vorübergehend auf ein Holztheater aus St. Gallen als Spielstätte ausweichen musste. Trotz dieser Widrigkeiten erkennt Weber die Notwendigkeit, die künstlerische Arbeit unter schwierigen Bedingungen fortzusetzen und das Theaterpublikum zu begeistern.

Ein weiterer Rückschlag war die Verzögerung der geplanten Generalsanierung des Theaters in Ingolstadt im Vergleich zu anderen Städten wie Augsburg. Obwohl die Pläne für die Sanierung bereits lange existierten, scheiterte die Umsetzung an Komplikationen und finanziellen Fehlentscheidungen. Dennoch blickt Weber auf 13 erfüllte Jahre am Großen Haus zurück, in denen das Ensemble und die künstlerische Arbeit im Mittelpunkt standen.

Für die Zukunft der Theaterlandschaft in Ingolstadt betont Weber die Bedeutung des bestehenden Ensembles und dessen Kontinuität unter neuer Leitung. Er zeigt sich stolz auf die Zuneigung des Ingolstädter Publikums zum Ensemble und freut sich über die Aussicht auf Veränderungen und neue künstlerische Impulse im Haus. Persönlich plant Weber, in den Ruhestand zu treten und ins Rheinland zurückzukehren, wo er ein Grundstück geerbt hat. Trotz des bevorstehenden Abschieds sieht er mit Vorfreude der Zeit entgegen, in der er sich wieder vermehrt dem Lesen und der Philosophie widmen kann.

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