Der Museumshof in Göhren auf der Insel Rügen, der vor zehn Jahren seine Pforten schloss, steht vor einer Wiedereröffnung. Der Museumsförderverein hat in den letzten Jahren verschiedene Veranstaltungen organisiert, um an Traditionen anzuknüpfen, jedoch mangelt es an einem langfristigen Konzept und den nötigen finanziellen Mitteln. Dieser historische Hof, der 1971 eröffnet wurde, war einst der Hof eines Mönchguter Fischerbauern und umfasst zahlreiche Gebäude, darunter ein Wohnhaus aus dem Jahr 1850 und eine Stallscheune aus dem 17. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung des Gehöfts stammt aus dem Jahr 1574.

Um den Museumshof dauerhaft zu beleben, hat das Parlament beschlossen, Fördermittel beim Leader-Programm der EU für die Entwicklung des ländlichen Raums zu beantragen. Eine wichtige Voraussetzung für diese Fördermittel ist die Sanierung des maroden und kontaminierten Hauptgebäudes. Bürgermeister Olaf Neugebauer schätzt die Sanierungskosten auf einen sechsstelligen Betrag, der durch die Schadstoffbelastungen bedingt ist. Bereits Mittel für Gutachten, bautechnische Planungen und Aufmaß sind im Gemeindehaushalt eingeplant.

Neue Nutzungskonzepte

Ein neu gegründetes „Arbeitsgemeinschaft Museum“ hat die Aufgabe, einen Fahrplan zur Aktivierung des Museumshofs zu erarbeiten. Es wird angestrebt, den Museumskomplex als Begegnungsstätte für das Allgemeinwohl und das Vereinsleben zu nutzen. Ideen zur zukünftigen Nutzung umfassen unter anderem ein Museums-Café, die Ansiedlung einer Handwerker-Familie, eine Außenstelle des Standesamtes sowie eine Kunstscheune. Diese Ansätze sollen dazu beitragen, den Museumshof wieder ins öffentliche Leben zu integrieren und als kulturelles Zentrum zu etablieren.

Der Museumshof ist nicht nur das älteste Freilichtmuseum auf Rügen, sondern auch Teil der Mönchguter Museen, zu denen auch das Heimatmuseum in Göhren gehört, das 1963 eröffnet wurde. Hier werden Mönchguter Trachten und 5000 Jahre alte Grabbeigaben ausgestellt. Die Anlage umfasst außerdem das Rookhus, ein um 1700 erbautes Fachwerkhaus, das die Lebensweise der Mönchguter Fischerbauern anschaulich präsentiert.

Umbau und Sanierung

Die Kurverwaltung hatte in der Vergangenheit die private Bewirtschaftung des Museumshofes ausgeschrieben, allerdings aufgrund baulicher Mängel die Ausschreibung zurückgezogen. Der aktuelle Umbau- und Sanierungsprozess zielt darauf ab, die Attraktivität des Museums zu steigern und eine breite Öffentlichkeit anzusprechen. Bereits in den letzten Jahren wurden Ideen gesammelt, um die Nutzung des Geländes sowie die neuesten Entwicklungen in der Museumslandschaft zu reflektieren.

Zu den Sehenswürdigkeiten des Museumshofes gehören Acker- und Handwerkergeräte, landwirtschaftliche Maschinen, Wagen, Kutschen und eine historische Handdruckspritze der Göhrener Feuerwehr. Darüber hinaus wird ein Kräuter- und Blumengarten die Hofanlage ergänzen und den Besuchern Einblicke in die landwirtschaftlichen Praktiken vergangener Zeiten bieten.

Der Mönchguter Museumshof wird somit zu einem kulturellen Highlight, das die Geschichte und Tradition der Region eindrucksvoll präsentieren soll. Mit den geplanten Sanierungsmaßnahmen und neuen Nutzungskonzepten könnte der Museumshof in naher Zukunft wieder ein zentraler Anlaufpunkt für Besucher und Einheimische werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Ostsee-Zeitung, Wikipedia und Auf nach MV.