Am heutigen Tag, dem 27. Februar 2025, erinnert eine neue Fotoausstellung in Mainz an die verheerenden Luftangriffe, die am 27. Februar 1945 stattfanden. Die Ausstellung mit dem Titel „Mainz, du sollst nicht untergehen . . . – Mainz 1945 und heute“ wird bis zum 23. März in der Pfarrkirche St. Stephan zu sehen sein. Peter Lautzas, einer der Kuratoren des Mainzer Stadthistorischen Museums, betont die Bedeutung, solche gravierenden Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, auch wenn die Gesellschaft wohlhabend ist. Er spricht aus eigener Erfahrung über die Schrecken von Bombenangriffen in Königsberg und macht deutlich, dass das Vergessen ein Risiko in der Erinnerungskultur darstellt. Die FAZ berichtet, dass der Bombenangriff an diesem Tag rund 80 Prozent der Stadt Mainz zerstörte und etwa 1.200 Menschen das Leben kostete.

Die Fotoausstellung zeigt sowohl historische Schwarz-Weiß-Fotos als auch aktuelle Farbaufnahmen, um den Bezug zur Gegenwart herzustellen. Unter den Beispielen sind der Knebelsche Hof und der Kaufhof erwähnenswert, letzterer errichtet auf den Trümmern des ehemaligen jüdischen Kaufhauses Ludwig Tietz. Die Stephanskirche, als ein bedeutender sakraler Bau der Stadt beschrieben von Pfarrer Thomas Winter, wurde durch die Luftangriffe weitgehend zerstört, wobei erste Schäden bereits am 12. August 1942 auftraten.

Die Geschichte der Luftangriffe auf Mainz

Die Luftangriffe auf Mainz fanden innerhalb eines größeren Kontextes der Bombardierungen durch die Alliierten während des Zweiten Weltkriegs statt. Diese Angriffe, die von der Royal Air Force (RAF) und der United States Army Air Forces (USAAF) durchgeführt wurden, zielten auf diverse strategische Punkte in Deutschland, wobei Mainz eines der Hauptziele war.

  • Zeitraum der Angriffe: von 23. August 1940 bis 21. März 1945
  • Hauptziele: Frankfurt, Mainz, Wiesbaden und weitere Städte
  • Angriffsarten: Hauptangriffe, Gelegenheitsangriffe und Fehlwürfe
  • Anzahl der Angreifer: Variierte zwischen 1 bis 356 Bombern pro Angriff
  • Bombenlast: Von 0,9 Tonnen bis zu 768,58 Tonnen

Während der Angriffe in Mainz, besonders am 27. Februar 1945, wurden 300 Halifax- und 130 Lancaster-Bomber eingesetzt, die zusammen eine Bombenlast von 635,43 Tonnen abwarfen, was zu den massiven Verlusten an Menschenleben führte und die Infrastruktur der Stadt erheblich schädigte. Wikipedia dokumentiert die Zahl der Toten und Verletzten bei diesen Angriffen, die in vielen Fällen die Bürger der Stadt direkt betrafen.

Erinnerung und Verantwortung

Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) hebt die Verantwortung der nachfolgenden Generationen hervor, die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse wach zu halten. Sie warnt vor Geschichtsvergessenheit und betont die Notwendigkeit, solche Erinnerungen zu erhalten, um zukünftige Gräueltaten zu vermeiden. Die moralischen und rechtlichen Aspekte der alliierten Flächenbombardierungen werden als umstritten betrachtet, doch der zentrale Aspekt bleibt die Zerstörung und die immensen zivilen Verluste, die diese Angriffe sowohl in Mainz als auch in vielen anderen Städten der damaligen Zeit zur Folge hatten, wie detailliert dokumentiert.

Ein wichtiges Ziel der Ausstellung ist es daher, den Dialog über die Erinnerungen und deren Herausforderungen, die auch für eine wohlhabende Gesellschaft relevant sind, zu fördern und ein Bewusstsein für die Lehren der Vergangenheit zu schaffen.