Als Minister und FDP-Chef muss Christian Lindner eine Balance zwischen den Interessen der Koalition und seiner Partei finden. In einem Interview betont er die Bedeutung des Leistungsprinzips und die Notwendigkeit, den Sozialstaat so zu gestalten, dass er bei Schicksalsschlägen unterstützt, aber keine Anreize zur Passivität setzt. Lindner plädiert dafür, die aktuelle Wachstumsschwäche durch die Anerkennung von Leistung zu überwinden, z.B. durch steuerliche Begünstigungen für Überstunden.
Die geplante Kindergrundsicherung stößt auf Kritik seitens der FDP, da sie als Schwächung des Leistungsprinzips angesehen wird. Lindner betont die Notwendigkeit, Bürokratie zu reduzieren und Anreize für Arbeit zu schaffen, um Menschen nicht vom Arbeitsmarkt zu entfernen. Die Koalition steht vor Herausforderungen, jedoch betont Lindner, dass bisher tragfähige Lösungen gefunden wurden, wie die Senkung der Steuerlast für die arbeitende Bevölkerung in den Jahren 2023 und 2024.
Die Diskussion über die Finanzierung der Bundeswehr-Tätigkeiten nach dem Auslaufen des Sondervermögens verdeutlicht die Notwendigkeit disziplinierter Haushaltsführung. Lindner sieht eine Erhöhung des Verteidigungsetats ab 2028 um 30 Milliarden Euro als mögliche Option, die durch wirtschaftliche Reformen und höhere Steuereinnahmen gestützt werden sollte.
Christian Lindner vertritt den Standpunkt, dass die FDP weiterhin das Richtige für das Land tun muss, unabhängig von politischen Analyse und öffentlicher Wahrnehmung. Er unterstreicht die Bedeutung einer Wirtschaftswende und Technologieoffenheit, insbesondere im Hinblick auf die Zukunft der Mobilität, um dem Land und der Partei langfristigen Erfolg zu sichern.