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Klimawandel führt zu Extremhochwasser: Experten warnen vor schwerwiegenden Folgen

Die Ursachen für die jüngsten Überschwemmungskatastrophen stehen für die große Mehrheit der Experten und Wissenschaftler fest. Eine Forschungsgruppe vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig (UFZ) und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena hat „vier Hauptfaktoren“ identifiziert, die diese Ereignisse beeinflussen: Niederschlagsmenge, Bodenfeuchte, Lufttemperatur und Schneebedeckung. Diese Faktoren spielen zusammen, um extreme Hochwasserereignisse zu verursachen. In den meisten analysierten Hochwassersituationen waren mindestens zwei dieser Treiber beteiligt, meist eine Kombination aus starkem Niederschlag und hoher Bodenfeuchte.

Die aktuellen Überschwemmungen in Süddeutschland sind auf diese Kombination zurückzuführen. Hohe Niederschlagsmengen von bis zu 200 Litern pro Quadratmeter können durch die wärmere Luft erklärt werden, da warme Luft mehr Feuchtigkeit transportieren kann. Dieser Effekt wird durch die globale Erwärmung verstärkt, da wärmere Luftmassen zunehmend mehr Feuchtigkeit aufnehmen können, was zu heftigeren Regenfällen führt.

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Verhaltensweisen von Hoch- und Tiefdrucksystemen über Mitteleuropa verändert. Im vergangenen Jahrhundert zogen Tiefdrucksysteme üblicherweise schnell von West nach Ost über Deutschland hinweg. Heutzutage werden sie jedoch zwischen Hochdrucksystemen „eingeklemmt“ und können nicht mehr so leicht abziehen.

Experten betonen, dass selbst technischer und ökologischer Hochwasserschutz nicht alle Folgen von Extremereignissen verhindern können. Die Grünen im bayerischen Landtag fordern bereits vor den aktuellen Überschwemmungen einen „ökologischen Hochwasserschutz“, der eine schonendere Bewirtschaftung der Böden durch die Land- und Forstwirtschaft vorsieht und Kommunen dazu ermutigt, Überschwemmungsgebiete von Bebauung freizuhalten.

Es wird deutlich gemacht, dass kein Hochwasserschutz der Welt vor extremen Regenmengen schützen kann. Selbst gut geplante Schutzmaßnahmen können die Auswirkungen von Extremereignissen nicht völlig abwenden. Es liegt an einer Kombination von technischen Maßnahmen, ökologischem Umdenken und dem Bewusstsein für die sich ändernden Umweltbedingungen, angemessen auf die wachsende Herausforderung des Hochwasserschutzes zu reagieren.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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