Katastrophenfall in Günzburg: Oberbürgermeister Jauernig im Interview – Die aktuelle Lage vor Ort

Die Stadt Günzburg in Bayern kämpft weiterhin mit den Folgen schwerer Überschwemmungen, die durch die Flüsse Günz und Donau verursacht wurden. Am Freitagabend rief der Landkreis Günzburg den Katastrophenfall aus, und die größte Stadt des Landkreises blieb von Überflutungen betroffen. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig (SPD) berichtet von dramatischen Ereignissen, bei denen der Fokus auf der Rettung von Menschenleben lag. Dank des Einsatzes der Rettungskräfte und vieler freiwilliger Helfer konnten Toten und Verletzten in der Stadt vermieden werden.

Die Stimmung in Günzburg ist von Betroffenheit und Trauer geprägt, doch zugleich engagiert sich die Bevölkerung stark in der Bewältigung der Krise. Unterstützung von außerhalb wird in Form von zahlreichen Anfragen angeboten, jedoch wird gebeten, vorerst auf Sachspenden zu verzichten, da die Priorität auf dem Aufbau von Versorgungsnetzen liegt. Es wird betont, dass die Trinkwasserversorgung gesichert ist und das Trinkwasser ohne Bedenken konsumiert werden kann. Falschinformationen über das Abkochen des Wassers werden korrigiert.

Obwohl die Evakuierung in Günzburg aufgehoben wurde, besteht weiterhin Gefahr im Stadtgebiet aufgrund von kontaminiertem Wasser und Stromschlägen. Die Pegelstände der Flüsse werden genau überwacht, und Vorsicht wird den Bewohnern bei ihrer Rückkehr dringend geraten. Der Oberbürgermeister erklärt, dass trotz guter Vorbereitungen und funktionierender Organisation weitere Maßnahmen im Hochwasserschutz erforderlich sind, da extreme Wetterereignisse in kürzeren Abständen auftreten können. Es wird auf die Notwendigkeit von weiteren Maßnahmen wie Regenrückhaltebecken und eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Ländern und dem Bund hingewiesen, um gegenüber solchen Naturkatastrophen besser gerüstet zu sein.