Die Hochwasserlage in Süddeutschland hat sich am Wochenende vor allem im schwäbischen Teil Bayerns zugespitzt. Der Südosten Baden-Württembergs und Bayern sind besonders betroffen. Aktuell sind knapp 200 Ehrenamtliche des Technischen Hilfswerks (THW) aus 20 THW-Ortsverbänden aus Baden-Württemberg im Einsatz. Seit vergangenem Samstag unterstützen auch Einsatzkräfte aus den Ortsverbänden Offenburg, Kehl und Emmendingen bei Günzburg.
Ein Fachzug Wasserschaden/Pumpen mit 46 Einsatzkräften der genannten Ortsverbände wurde gebildet und ist seit Samstagabend in Günzburg im Einsatz. Sie verwenden Hochleistungspumpen zur Bekämpfung des Hochwassers. Der Fachzug besteht aus drei Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen, einer Fachgruppe Elektroversorgung, einem Zugtrupp zur Einsatzkoordination sowie einem Trupp Erkunden und Lotsen. Die Hochleistungspumpe des Ortsverbands Offenburg hat ein Fördervolumen von 15.000 Litern pro Minute.
Der Landkreis Günzburg hat aufgrund anhaltender Regenfälle den Katastrophenfall ausgerufen. Die Pegelstände stiegen kontinuierlich an und erreichten bereits die Meldestufe eines hundertjährigen Hochwassers. Maßnahmen wie die Öffnung eines Deiches zur kontrollierten Ableitung des Wassers sowie Evakuierungen von Camping- und Freizeitplätzen wurden ergriffen. Zudem wurden Hochwasserschutzwände errichtet und rund 15.000 Sandsäcke befüllt.
Die THW-Kräfte aus Baden-Württemberg konzentrieren sich derzeit auf das Befüllen und Verbauen von Sandsäcken sowie Pumparbeiten. Lokal unterstützen sie auch mit Drohnen und mobilen Hochwasserpegelmessungen, um die Lage besser zu überwachen. In den THW-Logistikzentren wurden Tausende Sandsäcke gefüllt, um den Einsatz zu unterstützen. Das THW ist eine ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes, die auch weltweit im Auftrag der Bundesregierung tätig ist, um technische und logistische Hilfeleistungen im Katastrophenschutz durchzuführen.