Die aktuelle Grippewelle scheint ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Laut einem Bericht der Passauer Neuen Presse ist die Zahl der Grippeerkrankungen in dieser Saison besonders hoch, wobei viele Menschen, einschließlich Kinder, betroffen sind. Zu den häufigsten Symptomen gehören Husten, Halsweh, Heiserkeit, Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Christoph Spinner, Leiter der Infektiologie am Klinikum rechts der Isar, äußert, dass der Scheitelpunkt der Welle bald überschritten sein könnte.
Obwohl das Robert Koch-Institut (RKI) von einer Stagnation der Atemwegsinfektionen berichtet, geben Experten noch keine Entwarnung. In der Woche vom 10. bis 16. Februar blieb die Zahl der gemeldeten Influenza-Fälle stabil. Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurden in der ersten Februarwoche 9.964 Influenza-Fälle registriert, in der zweiten Woche waren es 9.693 Fälle. Diese Grippewelle ist zwar schlimm, aber nicht stärker als in der Saison 2022/2023, in der 10.823 Fälle zum Höhepunkt gemeldet wurden.
Aktuelle Virussituation
Das Robert Koch-Institut berichtet, dass die ARE-Aktivität auf einem hohen Niveau bleibt, wobei eine Dominanz von Influenza-Viren festgestellt wird. In der 7. Kalenderwoche 2025 wurden in 206 von 252 Proben respiratorische Viren identifiziert, und 60 % dieser Viren waren Influenza A- und B-Viren, wobei Influenza B zunehmend nachgewiesen wird. Inzwischen stagnieren die Belastungen durch Influenza-Viren in einigen Gebieten, während in Städten wie Nürnberg steigende Virenlasten registriert werden.
Das RKI beschreibt, dass die Schwere einer Grippewelle stark von der Grundimmunität der Bevölkerung und den in den vorherigen Jahren verbreiteten Subtypen abhängt. Verschiedene Grippevirus-Subtypen zirkulieren derzeit, darunter A(H3N2), A(H1N1) und B. Die Impfung stellt die wichtigste Maßnahme zum Schutz vor Influenza und schwereren Krankheitsverläufen dar, auch wenn die Impfquote bei etwa einem Viertel der Bevölkerung liegt.
Auswirkungen der Grippewelle
Insgesamt sind die Auswirkungen gravierend, denn die Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung berichtet von der höchsten Grippe-Krankschreibungsrate der letzten fünf Jahre in Bayern. Dennoch gibt es erste Anzeichen für eine Wende, die durch die Abwasserüberwachung nahegelegt werden. An einigen Messstationen zeigt die Influenza-Belastung des Abwassers stagnierende oder sogar sinkende Werte.
Diese Lage wird durch die aktuellen Informationen des RKI verdeutlicht. In der 7. Meldewoche 2025 sind die an das RKI übermittelten Influenza-Fälle stabil, während RSV-Fälle leicht gestiegen und COVID-19-Fälle gesunken sind. In der Risikogruppe der Schulkindern (5 bis 14 Jahre) erhielten 68 % eine Influenza-Diagnose bei SARI-Patienten. Diese Entwicklungen belegen, dass die Grippewelle zwar ernst genommen werden muss, jedoch erste positive Trends zu beobachten sind.