Die Bundespolizei in Bayern führt kurz vor dem Jahreswechsel verstärkt Grenzkontrollen durch, um die Einfuhr illegaler Feuerwerkskörper zu verhindern. In mehreren Einsätzen wurden große Mengen von nicht zugelassenen Pyrotechnikartikeln sichergestellt, viele davon stammen aus Tschechien. Im Bereich Furth im Wald, im Landkreis Cham, registrierte die Polizei am vergangenen Wochenende in insgesamt 23 Fällen 369 illegalen Feuerwerkskörper. Auch in Waidhaus, Landkreis Neustadt, wurden Hunderte von Böllern, Raketen und Abschussbatterien sichergestellt, die eine Nettoexplosivstoffmasse von über 43 Kilogramm aufwiesen. Bei den gefundenen Feuerwerkskörpern fehlten die erforderlichen Prüfzeichen und Einfuhrgenehmigungen.
Bei einer Kontrolle eines Zuges von Cheb (Tschechien) nach Marktredwitz wurden fünf junge Männer im Alter von 17 bis 18 Jahren aus Baden-Württemberg mit verbotenen Feuerwerkskörpern erwischt. In ihren Rucksäcken fanden die Beamten nicht nur die illegalen Knallkörper, sondern auch einen Schlagring und zwei Elektroschocker. In Waidhaus waren zudem zwei 20-Jährige im Besitz einer 1.000 Gramm schweren Kugelbombe, Marihuana, Haschisch sowie weiterer illegaler Gegenstände wie Elektroschockern und Schlagringen. Auch zwei Niederländer (18 und 20 Jahre) wurden auf der Autobahn 9 bei Berg, Landkreis Starnberg, festgenommen, als sie versuchten, in einem umgebauten Auto verbotene Feuerwerkskörper einzuschmuggeln. Die Polizei warnt eindringlich vor der Einfuhr nicht zugelassener Böller.
Ermittlungen und Konsequenzen
In allen Fällen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz können mit Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafen geahndet werden. Das nahe Schwankende ist, dass die Verursacher auch die Kosten für die Vernichtung der beschlagnahmten Böller tragen müssen. Die Polizei weist auf die erhebliche Gefahr hin, die von illegaler Pyrotechnik ausgeht, die häufig mangelhaften Verarbeitungsstandards unterliegt und gefährliche Industriesprengstoffe enthält, die zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen können. Zudem kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, wie zuletzt in Eschlkam, wo ein 18-Jähriger bei einem Böllerunfall ums Leben kam und eine gleichaltrige Frau schwer verletzt wurde, wie mittelbayerische.de berichtete.
Die Beschlagnahmungen werden bis zum Abschluss der Ermittlungen sicher verwahrt und anschließend vernichtet. Der Umgang mit nicht zugelassenen Feuerwerkskörpern ist in Deutschland verboten; nur Produkte mit CE-Zeichen dürfen erworben werden. Die Polizei rät dringend, ausschließlich zugelassene Qualitätsprodukte bei autorisierten Händlern zu kaufen, um gefährlichen Zwischenfällen vorzubeugen.