Donald Trump hat im Schweigegeld-Prozess vor einem New Yorker Gericht keinerlei Strafen erhalten, obwohl er als verurteilter Straftäter gilt. Am 10. Januar 2025 entschied Richter Juan Merchan, dass Trump eine „unconditional discharge“ (bedingungslose Straffreiheit) erhält, was bedeutet, dass er keine Haftstrafen oder Geldstrafen befürchten muss. Dennoch bleibt der Schuldspruch bestehen, was Trump zum ersten verurteilten Straftäter macht, der das höchste Staatsamt in den USA antritt. Am 20. Januar wird er als US-Präsident vereidigt, während er sich zur Verkündung des Urteils virtuell aus Florida zuschaltete.
Der Prozess drehte sich um die illegalen Zahlungen von 130.000 US-Dollar an die Schauspielerin Stormy Daniels, die während des Wahlkampfs 2016 vorgenommen wurden. Diese Zahlungen sollten dazu dienen, Trumps Wahlchancen zu verbessern, indem potenziell schädliche Informationen über ihn unterdrückt wurden. Eine Jury befand Trump bereits im Mai 2024 in 34 Punkten für schuldig. Trotz der Schwere der Vorwürfe und der Verurteilung sieht Trump seine rechtlichen Herausforderungen als rechtswidrig an und beruft sich auf eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, die Präsidenten Immunität für ihre Amtshandlungen zuspricht.
Ein wegweisendes Urteil
Das Urteil zur Immunität von Präsidenten, das vom Obersten Gerichtshof der USA gefällt wurde, gilt als historisch und als teilweise Sieg für Trump. Es legt fest, dass Präsidenten für ihre offiziellen Amtshandlungen Immunität genießen, wobei spezielle Einschränkungen für andere Handlungen gelten können. Sechs konservative Richter unterstützten die Argumentation, dass ein Präsident ohne Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen regieren müsse. Dennoch wurde die Entscheidung, die sich mit Trumps möglichen Anklagen befasst, von einer Mehrheit abgelehnt, die bestritt, dass die Auswirkungen der Verurteilung für Trumps künftige Amtsgeschäfte von Bedeutung seien.
Trotz seiner Schuldsprüche zieht Trump nicht nur in das Weiße Haus ein, sondern hält auch an der Möglichkeit fest, gegen seine Verurteilung Berufung einzulegen. Die Tatsache, dass er nicht in der Lage ist, sich selbst zu begnadigen, stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, denn die Begnadigung auf Bundesstaatenebene obliegt dem Gouverneur. Gegen Trump sind noch weitere Strafverfahren anhängig; jedoch könnten die langsamen Abläufe des US-Rechtsstaats und die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen am 5. November 2025 eine entscheidende Rolle spielen.
Auswirkungen auf die politische Landschaft
Trumps rechtliche Probleme werfen Fragen zur Gleichheit vor dem Gesetz auf und könnten den Wahlkampf 2024 maßgeblich beeinflussen. Ein aktuelles Verfahren in Georgia könnte in den kommenden Monaten an Bedeutung gewinnen, während andere Verfahren gegen Trump weiterhin verzögert werden. Beobachter vermuten, dass die Verurteilung im Schweigegeldprozess möglicherweise die einzige rechtliche Hürde sein könnte, die Trump vor den Wahlen zu überwinden hat. Sollte er erneut ins Amt kommen, könnte er in der Lage sein, das Justizministerium anzuweisen, die laufenden Verfahren gegen ihn zu stoppen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen Schwierigkeiten und der politische Kontext auf Trumps Präsidentschaft auswirken werden, während er eine beispiellose Geschichte in der US-Politik schreibt. Diese Entwicklungen könnten weitreichende Folgen nicht nur für Trump selbst, sondern auch für die zukünftige politische Landschaft der Vereinigten Staaten haben. Der Ausgang wird sicherlich in der nächsten Zeit von großer Bedeutung sein.
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