Am 11. Februar 2025 hat die US-Regierung unter Präsident Donald Trump eine neue Richtlinie erlassen, die es transgender Personen verbietet, sich im Militär zu rekrutieren. Dies geschieht im Rahmen einer umfassenden Kampagne zur Einschränkung der Rechte von Transgender-Personen, die als notwendig für die „militärische Einsatzbereitschaft“ der Streitkräfte dargestellt wird. Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigte an, dass Rekrutierungen von Personen mit einer Vorgeschichte von Geschlechtsdysphorie sofort gestoppt werden. Diese Entscheidung wurde durch ein entsprechendes Memo, das am Montag beim US District Court in Washington, D.C. eingereicht wurde, formalisiert.
Zusätzlich zu den Rekrutierungsbeschränkungen sind auch alle geschlechtsbejahenden medizinischen Verfahren für aktive Mitglieder des Militärs ausgesetzt. Trump, der bereits während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 versucht hatte, Transgender-Personen vom Militärdienst auszuschließen, erneuert nun diese Maßnahmen. Diese neue Exekutivverordnung wurde am 27. Januar 2025 unterzeichnet. Kritiker der Anordnung argumentieren, dass sie darauf abzielt, die transgender Identität zu tilgen und Diskriminierung zu perpetuieren.
Öffentliche Meinung und Unterstützung
Eine aktuelle Gallup-Umfrage zeigt, dass 58 Prozent der Amerikaner die Erlaubnis für offen transgender Menschen im Militär unterstützen. Diese Zahl ist jedoch ein Rückgang von 71 Prozent im Jahr 2019 und 66 Prozent im Jahr 2021. Besonders stark ist der Rückgang unter den Republikanern, unter denen nur noch 23 Prozent die Anwesenheit von transgender Militärangehörigen befürworten. Dies ist ein dramatischer Rückgang von 43 Prozent in den Jahren 2019 und 2021. Im Gegensatz dazu bleibt die Unterstützung unter den Demokraten stabil bei 84 Prozent.
Transgender Männer und Frauen durften erstmals 2016 offen im Militär dienen, nachdem ein früheres Verbot aufgehoben wurde. Joe Biden hob während seiner Präsidentschaft 2021 die restriktiven Maßnahmen der Trump-Administration auf, was zu einer vorübergehenden Erhöhung der Unterstützung für transgender Militärangehörige führte. Die neuesten Umfragedaten stammen vom 21. bis 27. Januar 2025.
Rechtliche Auseinandersetzungen und gesellschaftliche Auswirkungen
Die Entscheidung der Trump-Administration hat bereits zu rechtlichen Auseinandersetzungen geführt. Eine Gruppe von Bürgerrechtsorganisationen hat am 3. Februar eine einstweilige Verfügung gegen die neuen Bestimmungen eingereicht. Diese Klage wurde im Namen von sechs transgender Militärangehörigen und zwei Rekruten erhoben. Miriam Perelson, eine der Klägerinnen, berichtete, dass sie entweder als Mann klassifiziert oder aus dem Militär ausgeschlossen werden könnte. Army Sergeant Kate Cole äußerte Bedenken, dass die Entfernung qualifizierter transgender Soldaten die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte gefährden könnte.
Zusätzlich zu den militärischen Maßnahmen hat die Trump-Administration auch andere Herausforderungen für Transgender-Personen im Bildungssektor beschlossen. Am 5. Februar 2025 unterzeichnete Trump eine Anordnung, die Schulen drohte, die transgender Frauen die Teilnahme an Frauensportarten erlauben. Auch der Gesetzgeber in Utah hat ein Gesetz genehmigt, das transgender College-Studenten verbietet, in Wohnheimen zu leben, die mit ihrer Geschlechtsidentität übereinstimmen. Diese Entwicklungen spiegeln eine größere gesellschaftliche Diskussion über die Rechte von Transgender-Personen und die Rolle des Militärs wider.
Die Situation für transgender Militärangehörige bleibt angespannt und ungewiss, während die politischen Maßnahmen laufend überdacht und rechtlich angefochten werden. Auch wenn die Unterstützung für Frauen in Kampfrollen im Militär nach wie vor hoch ist, werden zukünftige Perspektiven durch diese politischen Entwicklungen beeinträchtigt.
Mehr Informationen finden Sie bei Al Jazeera, Gallup und Spiegel.