Die Ermittlungen gegen den Musiker Marilyn Manson, dessen bürgerlicher Name Brian Warner ist, wurden von der Staatsanwaltschaft Los Angeles abgeschlossen, ohne dass Anklage erhoben wurde. Nach vier Jahren intensiver Untersuchung stellte die Behörde fest, dass die Vorwürfe sexueller Übergriffe nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnten. Zudem liegen die Anschuldigungen wegen häuslicher Gewalt außerhalb der Verjährungsfrist, was die rechtlichen Möglichkeiten stark einschränkt. Dies berichtet Gala.de.

Evan Rachel Wood, die Ex-Verlobte von Manson und eine der prominentesten Beschuldigenden, äußerte sich auf Instagram zu dieser Entscheidung. Sie hob hervor, dass die Verjährungsfrist ein erhebliches Hindernis für Gerechtigkeit darstellt und äußerte ihre Unterstützung für den Phoenix Act. Dieses Gesetz, das 2020 in Kalifornien verabschiedet wurde, verlängert die Verjährungsfrist für häusliche Gewalt von drei auf fünf Jahre. Wood stellt fest, dass durch dieses Gesetz möglicherweise eine andere Situation entstanden wäre, hätte es bei den relevanten Vorfällen zwischen 2009 und 2011 schon bestanden.

Reaktionen der Betroffenen

Wood äußerte stolz zu sein auf die Überlebenden, die den Mut hatten, ihre Erfahrungen mit Manson zu teilen. Sie selbst beschuldigte Manson, sie während ihrer Beziehung von 2006 bis 2011 missbraucht und manipuliert zu haben. Über ein Dutzend Frauen haben ähnliche Vorwürfe gegen Warner erhoben, was zu der umfassenden kriminaltechnischen Untersuchung führte. Wood bedankte sich auch bei den Strafverfolgungsbehörden für ihre Bemühungen, trotz der letztendlichen Entscheidung.

Die Staatsanwaltschaft begründete ihre Entscheidung damit, dass die Vorwürfe wegen häuslicher Gewalt verjährt seien und dass die Beweise für die sexuellen Übergriffe nicht ausreichten, um eine Anklage erheben zu können. Howard King, der Anwalt von Manson, erklärte, dass sie mit der Entscheidung der Staatsanwaltschaft zufrieden seien und Mansons Unschuld betonten. Esmé Bianco, eine weitere Beschuldigerin und Darstellerin aus „Game of Thrones“, äußerte hingegen ihre Enttäuschung über diese Entscheidung und reflektierte über ihre persönliche Stärke.

Rechtslage in Kalifornien

Die Situation wirft wichtige Fragen bezüglich der rechtlichen Rahmenbedingungen auf. In Kalifornien regelt das „California Criminal Statute of Limitations“ die Verjährung von Straftaten. Während schwerwiegende Verbrechen, besonders solche, die mit lebenslanger Haft bestraft werden, keine Verjährung haben, gelten für die meisten anderen Vergehen spezifische Fristen. Im Falle von sexuellen Übergriffen können in manchen Fällen Verjährungsfristen unterbrochen werden, aber diese Regelungen sind komplex. Manson könnte zwar durch die abgelaufene Verjährungsfrist in seiner Angelegenheit entlastet worden sein, jedoch bleibt die Diskussion um Gerechtigkeit für die Betroffenen bestehen. Dies wird auch von anwalt.de erläutert.

Insgesamt zeigt der Fall Manson beispielhaft die Herausforderungen, vor denen Überlebende sexueller Übergriffe stehen, insbesondere in Bezug auf die Verjährungsfristen und die Notwendigkeit, gesetzliche Änderungen zum Schutz dieser Personen zu erwirken.