Selina Freitag, deutsche Skispringerin, hat auf die unterschiedlichen Prämien für männliche und weibliche Athleten bei der Two Nights Tour in Garmisch-Partenkirchen hingewiesen. Für ihren Sieg in der Qualifikation erhielt sie Duschcreme, Shampoo und vier Handtücher. Im Gegensatz dazu bekam der männliche Gewinner Jan Hörl aus Österreich eine Prämie von 3.000 Schweizer Franken, was etwa 3.200 Euro entspricht. Diese Diskrepanz in der Prämienvergabe sorgte für Aufregung und Kritik.

Freitag äußerte, dass die Unterschiede in den Prämien offensichtlich seien und verglich die aktuelle Situation mit der von 1989, als deutsche Fußballerinnen für den Gewinn des EM-Titels ein Kaffeeservice erhielten. Auch Ex-Springer Sven Hannawald stellte Fragen zur Angemessenheit der Preise und machte einen Witz über den Wert der Geschenke, die Freitag erhalten hatte. Er kritisierte die Prämienvergabe als nicht würdig für die Two Nights Tour, ein verkürztes Format der bekannten Vierschanzentournee.

Wettkämpfe der Two Nights Tour

Die Two Nights Tour umfasst Wettbewerbe in Garmisch-Partenkirchen an Silvester und in Oberstdorf an Neujahr. Die deutschen Skispringer, angeführt von Pius Paschke, setzen ihre Hoffnungen auf eine erfolgreiche Platzierung beim Neujahrsspringen. Dieses findet am Mittwoch um 14 Uhr in Garmisch-Partenkirchen statt, übertragen von ARD und Eurosport. Paschke, der in Oberstdorf den vierten Platz belegte, gilt als letzte Hoffnung der deutschen Mannschaft. Das letzte Springen der Frauen während der Two Nights Tour findet am selben Tag um 16.15 Uhr in Oberstdorf statt. Aktuell gibt es keine Vierschanzentournee für Frauen.

Diese Debatte um die Prämienunterschiede im Skispringen zieht sich durch die gesamte Sportart. Insbesondere die Berichte von Freitag und die darauf folgende Diskussion verdeutlichen den bestehenden Gender-Pay-Gap im Skispringen, wie auch die Analyse auf diebayern.de zeigt.

Die Situation wirft Fragen zur Gleichstellung der Geschlechter im Sport auf und zeigt, dass trotz der Fortschritte in anderen Bereichen weiterhin erhebliche Unterschiede bestehen.

Die Berichterstattung und die offenen Diskussionen könnten letztlich dazu beitragen, die Stimme der Athletinnen zu verstärken und Veränderungen in der Sportförderung zu bewirken.