Fürstenfeldbruck

Tierheim-Krise: Bundesweiter Notstand im Tierschutz!

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, besuchte das Tierquartier im Maisacher Ortsteil Überacker und stellte fest, dass es keine Betriebserlaubnis mehr haben sollte und abgerissen werden müsste. Die Bedingungen, unter denen Tierschützer arbeiten, sind in vielen Tierheimen deutschlandweit an der Belastungsgrenze. Es fehlt an Platz, Personal und vor allem an finanziellen Mitteln, die der Tierschutzbund seit langem einfordert. Schröder warnt davor, dass der Tierschutz in ganz Deutschland kurz vor dem Zusammenbruch stehe.

In der Tierschutzarbeit wird nach wie vor stark auf Ehrenamt gesetzt. Schröder spricht von „emotionaler Erpressung“, der die Tierschützer ausgesetzt sind. Oft helfen sie, obwohl sie nicht die richtigen Ansprechpartner sind. Die Gemeinden beauftragen die Tierschutzvereine oft damit, Fundtiere aufzunehmen, ohne angemessen zu entschädigen. Im Landkreis Fürstenfeldbruck werden jährlich 66.000 Euro für den Tierschutz bereitgestellt, wobei die finanzielle Unterstützung von den aufgenommenen Fundtieren abhängt.

Es herrscht ein Informationsdefizit, da viele Bürger nicht darüber informiert sind, dass Fundtiere eigentlich bei den Gemeinden abgegeben werden sollten. Andrea Mittermeir, Vorsitzende der Tierfreunde Brucker Land, bemängelt fehlende Informationen auf den Internetseiten der Kommunen. Das alte Wasserwerk in Überacker, das den Tierfreunden Brucker Land kostenfrei überlassen wurde, wird aus Arbeitsschutz- und tiermedizinischen Gründen als nicht mehr tragbar angesehen, weshalb ein Aufnahmestopp verhängt wurde.

Die Diskussion um die Notwendigkeit eines zentralen Tierheims im Landkreis Fürstenfeldbruck ist im Gange. Thomas Schröder fordert die Kommunen auf, jährlich 150.000 Euro für die Fundtieraufnahme bereitzustellen. Er betont die Notwendigkeit weiterer steuerlicher Einnahmen, um dies zu ermöglichen. Der Freistaat Bayern und der Deutsche Tierschutzbund gewähren seit 2019 Zuschüsse für den Tierheimbau, an denen sich die Kommunen beteiligen sollen. Es wurde noch nicht über finanzielle Aspekte im Kreistag diskutiert, und die Suche nach einem geeigneten Grundstück für den Bau eines Tierheims läuft noch. Der Einsatz von Spenden oder Erbschaften für den Tierheimbau wird als nicht angemessen angesehen, da solche Gelder für die caritative Tierschutzarbeit bestimmt sind und nicht für kommunale Pflichtaufgaben verwendet werden sollten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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