Die Stadt Grafenau hat als Reaktion auf einen Pferdeunfall beim Säumerfest im Vorjahr ein neues Sicherheitskonzept für Veranstaltungen mit Kutschen und Tieren angekündigt. Vor Beginn der Festsaison wird nun intensiv an der Schulung der Kutscher gearbeitet, die den „Pferdeführerschein“ absolvieren müssen. Helmut Kronschnabl, Bruder des verstorbenen Salzherrn des Säumerzuges, Manfred Kronschnabel, organisierte den Kurs mit Unterstützung des erfahrenen Trainers Christian Gehwolf, der auf eine langjährige Tätigkeit im Pferdebereich zurückblicken kann.
Der Schulungsinhalt umfasst nicht nur theoretische Aspekte wie die Bedürfnisse und Leistungsfähigkeit der Pferde sowie Sicherheitsüberprüfungen von Geschirr und Wagen, sondern beinhaltet auch praktische Übungen. Die Kutschergruppe testet ihr Wissen unter anderem im Straßenverkehr und in der Natur, um für die bevorstehende Saison gut vorbereitet zu sein. Zudem wird der „Pferdeführerschein Umgang“ integriert, der auch das richtige Aufzäumen, Verhalten, Fütterung, Haltung und Gesundheit der Pferde einschließt.
In puncto Sicherheit wurden weitere Maßnahmen ergriffen, wie die Änderung der Routenführung bei Umzügen. Der Stadtplatz West wird zukünftig nicht mehr befahren, und die Pferde erhalten eine neue Unterstellmöglichkeit in der Freyunger Straße. Beim Säumerfest werden die alten Planwagen nicht mehr eingesetzt, sondern dienen lediglich als Anschauungsobjekte. Zudem wird die Zugstrecke für Zuschauer und Standler konsequent abgesperrt, um potenzielle Gefahren zu minimieren und die Sicherheit zu gewährleisten.
Die Stadt Grafenau legt großen Wert darauf, das Brauchtum durch diese Maßnahmen weiterhin zu unterstützen und die traditionellen Veranstaltungen sicher und sehenswert zu gestalten. Dank des Engagements von Pferdebesitzern und des Zusammenhalts innerhalb historischer Gruppierungen kann die kommende Festsaison mit Zuversicht und Freude erwartet werden.