Freising

Wohnungsnot in Freising: Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft kämpft um Wohnraum für Benachteiligte

In Freising und dem umliegenden Landkreis ist der Wohnraum knapp, was insbesondere für vulnerable Gruppen problematisch ist. Die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) im Landratsamt Freising hat mit steigenden Herausforderungen in der Wohnungsnotfallhilfe zu kämpfen. Simone Herrmann, zuständig für diese Thematik, betonte die prekäre Lage auf dem Wohnungsmarkt, die es Gruppen wie Risikopersonen, Suchterkrankten, Menschen mit Migrationshintergrund oder in Not geratenen Familien nahezu unmöglich macht, eine Wohnung zu finden.

Insbesondere Großfamilien haben Schwierigkeiten, angemessenen Wohnraum zu finden. Oftmals ist es die Folge von Arbeitsplatzverlust, unzureichendem Einkommen oder Mietschulden, die Menschen in die Obdachlosigkeit treiben. Unsereiße Mietverträge sind eine weitere Hürde, die Menschen obdachlos machen kann. Ein bedauerlicher Fall war die Zwangsräumung eines Paares, das ein Kind erwartete. Trotz einiger Vermittlungserfolge konstatierte Herrmann Probleme mit Sozialwohnungen für Großfamilien.

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Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis 109 Beratungen durchgeführt, wobei 68 Prozent der Fälle Menschen mit Migrationshintergrund betrafen. Akute Herausforderung in Notunterkünften ist der Mangel an Rückzugsmöglichkeiten, was zu Konflikten innerhalb von Familien führt. Fachsprecher aus verschiedenen Bereichen der Psychiatrie, darunter Erwachsenen- und Kinder- und Jugendpsychiatrie, prangerten ebenfalls den Mangel an bezahlbarem Wohnraum an.

Die Situation wird zusätzlich durch fehlende Unterstützung für junge Suchtkranke verschärft. Bärbel Würdinger, Sprecherin des Arbeitskreises Sucht, wies auf die Herausforderungen bei der Versorgung jugendlicher Suchtkranker hin. Die Wartezeit für eine Entgiftung beträgt erschreckende fünf Wochen. Neue Initiativen wie das Bedarfsermittlungsinstrument für die Eingliederungshilfe Bayern sollen Verbesserungen bringen, um den Bedürfnissen der Betroffenen besser gerecht zu werden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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