Eine Untersuchung des ZDF-Magazins hat einen beträchtlichen Umweltskandal aufgedeckt, bei dem es um Millionenbetrug mit Umweltzertifikaten geht. Ein bayerisches Unternehmen, die Firma Verico SCE mit Sitz in Langenbach, rückt dabei ins Zentrum der Enthüllungen. Es wird berichtet, dass Verico SCE 41 Klimaschutzprojekte in China überprüft hat, die einen Gesamtwert von über einer Milliarde Euro darstellen. Die Firma steht im Verdacht, an gefälschten Klimaschutzprojekten beteiligt zu sein, die von Mineralölgesellschaften zur Einsparung von Hunderten Millionen Euro genutzt wurden.
Verico SCE weist die Vorwürfe als „vermeintlichen Skandal“ zurück und betont, dass keine belastbaren Beweise für Datenmanipulationen oder Fälschungen vorliegen würden. Das Unternehmen erklärt, dass es höchsten Qualitätsstandards verpflichtet sei und betont, dass jegliche Vorwürfe intensiv aufgeklärt werden. Sollten die Anschuldigungen bestätigt werden, sieht sich Verico SCE als Geschädigter und beabsichtigt, rechtliche Schritte zu ergreifen.
Die Firma und ihr Vorstandsvorsitzender, Werner B., waren bereits in einer BR-Recherche im November 2022 wegen fragwürdiger Praktiken im Zusammenhang mit einem Kompensationshandel in Katar kritisiert worden. Diese früheren Untersuchungen ergaben eine mögliche Interessenkonflikt aufgrund von Verbindungen zum Global Carbon Council. Auch hier wies Werner B. die Vorwürfe zurück und betonte, dass er lediglich als Zweitgutachter fungiert habe und nicht für die Prüfung der fraglichen Daten verantwortlich gewesen sei.
Das Umweltbundesamt hat aufgrund des Verdachts auf Betrug in der Mineralölbranche eine Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Die Behörde plant, die chinesischen Klimaschutzprojekte genauer zu prüfen und um Amtshilfe bei den chinesischen Behörden zu ersuchen. Die Ermittlungen in diesem Fall sind im Gange, und die Ergebnisse werden erst nach Abschluss der Untersuchung bewertet werden können.
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