Freising

„Neufahrn entdeckt: Jahrhundertealte Skelette enthüllen früheste Siedlung“

Die Radiokarbondatierung von 17 Bestattungen und Siedlungsspuren, die 2021 während Bauarbeiten im Ortskern von Neufahrn entdeckt wurden, hat ergeben, dass die Gegend bereits vor über 1300 Jahren besiedelt war, was wichtige Einblicke in die Frühgeschichte der Gemeinde und ihre Bestattungsbräuche liefert.

Die historische Entdeckung in Neufahrn: Ein Blick auf die Urgeschichte

Die Gemeinde Neufahrn im Landkreis Freising ist jüngst in den Fokus der archäologischen Forschung gerückt. Bei Bauarbeiten im Ortskern wurden bedeutende Funde gemacht, die auf eine frühmittelalterliche Besiedlung hinweisen. Diese Entdeckungen sind nicht nur für die lokale Geschichte von Bedeutung, sondern sie werfen auch ein Licht auf die Siedlungsgewohnheiten in der Region vor über 1300 Jahren.

Funde und ihre Bedeutung für die Region

Im Jahr 2021 wurden bei den Arbeiten sieben gut erhaltene Skelette gefunden, begleitet von bedeutenden Spuren einer Siedlung. Mit Hilfe der Radiokarbondatierung, einem wissenschaftlichen Verfahren zur Altersbestimmung organischer Materialien, konnte nachgewiesen werden, dass die zentralen Bereiche von Neufahrn, insbesondere um den Pfarrweg und den Kornblumenweg, bereits in der Zeit zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert nach Christus besiedelt waren. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven auf die Entwicklung der Region und die dort lebenden Menschen.

Die Bestattungskultur der frühen Siedler

Ein faszinierender Aspekt der Funde sind die Bestattungen, die innerhalb der Hofstellen angelegt wurden. Diese sogenannten Hofgrablegen umfassen unter anderem Gruppenbestattungen, die aus einer Frau und zwei Männern sowie aus einem Mann und zwei Frauen bestehen. Diese Bestattungsformen sind nicht nur wichtig für das Verständnis der sozialen Struktur, sondern auch für die Erforschung der damaligen Bestattungsriten.

Zusammenarbeit für die Forschung

Die Untersuchung von 17 Bestattungen wurde möglich durch Fördermittel des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, der Kreisarchäologie Freising sowie dem Heimat- und Geschichtsverein Neufahrn. Die Zusammenarbeit dieser Institutionen zeigt das Engagement für die Bewahrung und Erforschung des kulturellen Erbes der Region.

Aussichten für die Aufarbeitung der Geschichte

Die Erkenntnisse ermöglichen es, die frühere Ortsgeschichte von Neufahrn genauer zu rekonstruieren. Archäologin Amira Adaileh erklärt, dass es wahrscheinlich ist, dass an diesem Ort bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung Neufahrns im Jahr 804 eine Kirche mit einem zugehörigen Friedhof existierte. Das lässt darauf schließen, dass die Bestattungsbräuche eine wichtige kulturelle Rolle in der Gemeinschaft gespielt haben.

Öffentliche Präsentation der Funde

Die Ergebnisse der Forschung werden im neu sanierten Mesnerhaus zugänglich gemacht, wo sie zusammen mit weiteren archäologischen Funden aus der Gemeinde präsentiert werden. Dies wird nicht nur zur Aufklärung der Öffentlichkeit beitragen, sondern auch das Bewusstsein für die Geschichte der Region stärken und das Verständnis für die kulturellen Wurzeln von Neufahrn fördern.

Die Entdeckungen in Neufahrn sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie archäologische Funde die lokale Geschichte mit Leben füllen und einer breiten Öffentlichkeit nähergebracht werden können. Die Verknüpfung von historischem Wissen und der heutigen Gemeinschaft könnte langfristig zu einem stärkeren Zusammenhalt und Identitätsgefühl beitragen.

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