Die vergessenen Getränkefabriken Freisings: Ein Streifzug durch die Industrialisierung

Die Alkoholfreie Getränkefabrikation von Johann Widmann (1922 – 1970) in Freising war eine bedeutende Einrichtung in der Region. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete Hans Widmann seine erste Getränkefabrik an der Oberen Hauptstraße 52. Ab 1950 verlagerte er die Produktion in die stillgelegte Abfüllerei des ehemaligen Hacklbräus an der Vöttinger Straße. Das Gebäude an der Oberen Hauptstraße wurde daraufhin von dem Eisenwarenhändler Praetner erworben, und im Jahr 1957 übernahm der Getränkehersteller „Fegi“ den Standort.

Durch eine Lizenzvergabe von Coca-Cola erlangte Widmann eine Monopolstellung in Bayern. Um den Vorgaben seiner amerikanischen Geschäftspartner gerecht zu werden, musste er eine Abfüllanlage bauen, die ihren Standards entsprach. Das Unternehmen erwarb ein Grundstück an der Wippenhauser Straße 5, auf dem die Anlage errichtet wurde. Im Jahr 1975 wurde der Betrieb an das Hofbräuhaus verkauft, und die Produktion lief bis 1977 an diesem Standort weiter.

Eine weitere Limonadenfabrik war unter dem Schmied Am Büchl 1 angesiedelt, deren Besitzer wahrscheinlich Josef Kurz war. Über diese vermeintlich kleinste Limonadenfabrik Freisings sind nur wenige Details bekannt. Zusätzlich existierte in Neustift, in der damaligen Kasernenstraße 60, eine Mineralwasser- und Getränkefabrikation, die von Josef Madl betrieben wurde. Diese Betriebe trugen zur vielfältigen Getränkelandschaft Freisings bei und zeugen von der historischen Bedeutung der alkoholfreien Getränkefabrikation in der Region.