Die Rolle der EU-Arbeitskräfte im Landkreis Erding

Die Wirtschaft im Landkreis Erding profitiert in hohem Maße von der Europäischen Union und der europäischen Einigung. Der freie Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Arbeitskräften innerhalb des europäischen Binnenmarktes gilt als entscheidender Motor für das Wirtschaftswachstum. Otto Heinz, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising, betont die unverzichtbaren Vorteile dieses Systems, insbesondere in Zeiten globaler Spannungen und steigendem Arbeitskräftemangel.

Im Landkreis Erding sind rund 15,9 Prozent der Beschäftigten Staatsbürger anderer EU-Länder, was im Vergleich zu anderen Regionen überdurchschnittlich hoch ist. Die Anzahl der EU-Arbeitskräfte ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, und 7.000 Beschäftigte stammten allein im vergangenen Jahr aus anderen EU-Staaten. Unter diesen Arbeitskräften sind Rumänien, Ungarn, Kroatien und Polen die häufigsten Herkunftsländer.

Aufgrund des zunehmenden Arbeitskräftemangels innerhalb der EU gewinnt die Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften aus Drittstaaten an Bedeutung. Der Landkreis Erding beschäftigt bereits eine wachsende Anzahl von Menschen aus dem Westbalkan, der Türkei, Afrika, Afghanistan und Indien. Die IHK setzt sich für weniger bürokratische Hürden und einfachere Verfahren bei der Einstellung von Fachkräften aus Drittstaaten ein.

Die enge wirtschaftliche Verflechtung mit den EU-Handelspartnern spiegelt sich auch im Außenhandel des Landkreises wider. Mehr als die Hälfte des Handelsvolumens von bayerischen Unternehmen entfällt auf die EU. Die Top-Handelspartner Bayerns innerhalb der EU sind Österreich, Italien, Polen, Tschechien und die Niederlande. Eine stabile und starke EU ist für die heimische Wirtschaft von großer Bedeutung, wie auch die Diskussionen über den Brexit und mögliche Austrittsüberlegungen in Deutschland zeigen.

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