Die Europawahl hat nicht nur politische Auswirkungen, sondern auch erhebliche Bedeutung für den Naturschutz in der Region Erding und Freising. Insbesondere Christine Margraf, Artenschutzreferentin beim Bund Naturschutz, lobt die EU für ihre Maßnahmen zugunsten des Naturschutzes. Dank der EU gibt es im Landkreis Freising sechs Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiete und drei europäische Vogelschutzgebiete. Im benachbarten Landkreis Erding sind es sieben FFH- und zwei Vogelschutzgebiete.
Die Schutzgebiete unterliegen nun einem festgelegten Konzept mit detaillierten Managementplänen und Überwachungsmaßnahmen, um einen guten Erhaltungszustand für die geschützten Arten und Lebensräume zu gewährleisten. Eingriffe in diese Gebiete sind nur in Ausnahmefällen gestattet. Dank des Schutzstatus konnte beispielsweise der Bau eines Wasserkraftwerks bei Moosburg verhindert werden, da das geplante Projekt bedeutende Naturgebiete zerstört hätte.
Trotz des Schutzstatus sind viele Lebensräume in einem schlechten Zustand, was auf die fortschreitenden Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen ist. Ein geplantes Renaturierungsgesetz der EU soll für die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme sorgen und die biologische Vielfalt fördern. Dieses Gesetz wird in der Region Erding und Freising als Ansporn für die Renaturierung von Mooren und Flüssen sowie zur Stärkung der Stadt- und Agrarnatur angesehen.
Obwohl die FFH-Status keine hundertprozentige Sicherheit vor Großprojekten bieten, zeigt die EU dennoch ein starkes öffentliches Interesse am Naturschutz. Christine Margraf betont die Bedeutung der Managementpläne für den Erhalt der Lebensräume und sieht die Implementierung von EU-Naturschutzverordnungen und -gesetzen in den Landkreisen Freising und Erding positiv. Die Umsetzung und Kontrolle dieser Maßnahmen tragen zur intakten Natur, einem besseren Klima- und Hochwasserschutz sowie zur Stabilisierung der landwirtschaftlichen Böden bei.
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