Im Landkreis Freising müssen 54 Geflüchtete, die derzeit in Containern an der Wippenhauser Straße leben, bis zum 20. Januar umziehen. Dies ist notwendig, da dort Bauarbeiten für ein neues Berufsschulzentrum beginnen. Der neue Wohnort wird das ehemalige Studentenwohnheim an der Giggenhauser Straße sein, in das bereits 39 Personen eingezogen sind.

Landrat Helmut Petz (FW) betont, dass die vorausschauende Flüchtlingspolitik im Landkreis Freising die Aufnahme neuer Flüchtlinge ermöglicht, auch wenn die Ankunftszahlen zurzeit rückläufig sind. Laut der Jahresstatistik des Landratsamts gibt es im Landkreis Freising insgesamt 1036 Asylbewerber und 1465 Bleibeberechtigte aus 50 Nationen, wobei die Hauptherkunftsländer Afghanistan, Nigeria und die Türkei sind. Seit Jahresbeginn sind 628 neue Personen hinzugekommen.

Unterbringungssituation

Aktuell gibt es im Landkreis Freising 94 Gemeinschaftsunterkünfte, von denen vier in Freising, Langenbach, Moosburg und Zolling liegen. Bei einer Informationsveranstaltung zur Umwandlung des Studierendenheims gab es Unmut von Anwohnern über das Landratsamt. Das marode Studentenheim an der Giggenhauser Straße wurde jedoch schnell bewohnbar gemacht, trotz anfänglicher Probleme. In dem neuen Wohnheim können insgesamt 250 Personen untergebracht werden, wobei die ersten Geflüchteten bereits im November eingezogen sind.

Um die Unterbringung von Flüchtlingen, die alle 14 Tage vom Freistaat Bayern zugewiesen werden, zu gewährleisten, hat das Landratsamt angekündigt, das Dachgeschoss des Stabsgebäudes in der General-von-Stein-Straße 1 als Notunterkunft herzurichten. Das Bayerische Rote Kreuz, Freiwillige Feuerwehren, Johanniter und THW unterstützen den Aufbau der Betten für diese Notunterkunft. Im weiteren Verlauf plant der Freistaat Bayern, das leerstehende Studentenheim an der Giggenhauser Straße zu renovieren, sodass es voraussichtlich ab April 2024 als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden kann. Das Landratsamt ist bestrebt, einen funktionierenden Sicherheitsdienst und sozialpädagogische Betreuung in den Flüchtlingsunterkünften sicherzustellen.

Um den sozialen Frieden im Landkreis zu wahren, sollen keine Turnhallen mehr für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden. Es wird betont, dass Schülerinnen und Schüler sowie Vereine nicht durch die Belegung von Turnhallen beeinträchtigt werden sollen. Die gesetzten Maßnahmen zielen darauf ab, die Herausforderung der Bereitstellung zusätzlicher Unterkünfte, insbesondere für Schutzsuchende aus der Ukraine, zu meistern, die zunächst im ehemaligen Stabsgebäude untergebracht werden und dann auf dezentrale Unterkünfte verteilt werden sollen.