Antibiotika-Resistenzen stellen eine der drängendsten globalen Gesundheitsbedrohungen dar. Im Jahr 2019 starben weltweit rund 1,27 Millionen Menschen direkt an Antibiotika-Resistenzen, während sie zu insgesamt 4,95 Millionen Todesfällen beitrugen, wie das Who berichtete. Experten wie Dr. Thomas Marx, Koordinator der „Antibiotic Stewardship Initiative“ am Klinikum Freising, erklären die Problematik dieser „stillen Pandemie“. Viele Menschen sind sich der Risiken und Folgen von Antibiotika-Resistenzen nicht bewusst, was das Problem zusätzlich verstärkt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Antibiotika-Resistenzen als eine der Top-Bedrohungen der globalen Gesundheit eingestuft. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2050 jährlich etwa zehn Millionen Menschen an resistenten Infektionen sterben könnten. Dr. Marx betont, dass Antibiotika für viele medizinische Eingriffe, wie Operationen und Krebstherapien, unverzichtbar sind. Dennoch kommt es häufig vor, dass Ärzte Antibiotika verschreiben, obwohl dies oft nicht notwendig ist. Dies geschieht häufig aufgrund von Zeitdruck und psychologischen Faktoren.

Ursachen und Herausforderungen

Antibiotika-Resistenzen entstehen, wenn empfindliche Bakterien durch Antibiotika abgetötet werden, während resistente Bakterien überleben und sich ausbreiten. Besonders gefährdet sind Menschen mit schwachem Immunsystem, Kinder, ältere Menschen sowie Patienten mit invasiven Eingriffen. Die WHO nennt den unsachgemäßen Gebrauch und die Übernutzung von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin als Hauptursachen für die Ausbreitung von Resistenzen.

Um die Problematik anzugehen, verfolgt die „Antibiotic Stewardship Initiative“ das Ziel, eine sichere und rationale Antibiotikatherapie zu fördern. Dr. Marx weist darauf hin, dass es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, dass eine Antibiotikatherapie zwingend über sieben Tage durchgeführt werden muss. Zudem können unangemessene Antibiotika-Anwendungen das Mikrobiom schädigen und Infektionen auslösen. Laut Merkur sind auch die Pharmaunternehmen in der Pflicht, effizientere Antibiotika zu entwickeln, da die hohen Entwicklungskosten für neue Medikamente oft als unattraktiv erachtet werden.

Zusammenfassend ist es entscheidend, die Öffentlichkeit über die Gefahren von Antibiotika-Resistenzen aufzuklären und den verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika zu fördern, um die fortschreitende Krise zu bewältigen.

Quellen

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.who.int
Quellen gesamt
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