Freising

„30 Jahre Integrative Kita Am Veitshof: Kunst und Freude vereinen“

Die Integrative Kindertagesstätte Am Veitshof in Freising feierte am 19. August 2024 ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsfest, bei dem die Kinder begeistert Programmpunkte präsentierten und der Sinnesgarten sowie Kunstwerke aus dem Projekt „Alles Kunst?!“ eröffnet wurden, um die wichtige Rolle der Einrichtung in der Förderung und Integration aller Kinder zu würdigen.

Die Integrative Kita Am Veitshof der Lebenshilfe in Freising hat auf beeindruckende Weise ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Bei fröhlicher Musik und vielen Programmpunkten durften die Kinder im Mittelpunkt stehen und zeigten, wie wichtig ihnen dieser Anlass war. Es waren nicht nur die Kleinen, die mit Feuereifer dabei waren, auch ihre Familien, Freunde und Unterstützer waren zahlreich erschienen, um das Jubiläum zu gebührend zu feiern.

Heinrich, der Vielfältigkeit und Inklusion in der frühkindlichen Bildung großschreibt, war kein Unbekannter bei der Feier. Die Integrative Kita ist seit ihrer Gründung eine wertvolle Anlaufstelle in der Region. Um den Tag noch unvergesslicher zu machen, eröffneten die kleinen Künstler ihre Feierlichkeiten mit dem Geburtstagslied „Wir feiern heute“. Dies sorgte für gute Laune, insbesondere inmitten der Debatte, wann das korrekte Datum für das Jubiläum gefeiert werden sollte.

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Feierlichkeiten im Sinnesgarten

Im Laufe des Festes fand eine besondere Kunstausstellung im neu gestalteten Sinnesgarten der Einrichtung statt. Die Werke stammen aus einem kreativen Projekt mit dem Titel „Alles Kunst?!“, das auf großes Interesse stieß. Eines der Highlights war das Gemeinschaftsbild „Elefantdinsky“, das auf positive Resonanz stieß und von der Elefantengruppe der Kita erstellt wurde. Dies zeigt nicht nur die kreativen Fähigkeiten der Kinder, sondern auch ihren Einfallsreichtum und Teamgeist.

Zusätzlich gab es verschiedene Live-Kunstaktionen, bei denen die Gäste selbst aktiv werden konnten. Die Kinder waren aufgerufen, gemeinsam mit anderen Besuchern ein großes „30“ mit bunten Fingerfarben zu kreieren oder ein zartes Bild einer Pusteblume auf einer weißen Leinwand zu vollenden. Für viele war dies eine Gelegenheit, ihre eigenen kreativen Seiten zu entdecken und zu zeigen, was sie leisten können.

Unterstützt wurden sie dabei von Pepito Anumu, einem lokalen Künstler, der mit viel Engagement die Kinder anleitete und auf ihrem kreativen Weg begleitete. Dies hat nicht nur zur Verschönerung des Anlasses beigetragen, sondern auch die kreative Entfaltung der Kinder gefördert. Viele der Werke, die im Rahmen des Projekts entstanden sind, stehen zum Kauf bereit, was dazu beiträgt, die finanzielle Basis der Kita zu stärken.

Die Einnahmen von 200 Euro, die aus dem Verkauf der gemalten Bilder erzielt wurden, sowie 585 Euro aus dem Verkauf von Jubiläumsshirts werden genutzt, um im nächsten Jahr einen Kita-Ausflug mit einem Bus zu organisieren. Dies zeigt das Engagement der Eltern und der Kita-Leitung, die eine lebendige und nachhaltige Gemeinschaft aufbauen möchten.

Ulrike Hinz-Buchwald, die Leitung der Kita, empfing die Gäste herzlich und richtete dankende Worte an alle Helfer, die zur gelungenen Umsetzung des Festes beigetragen haben. Robert Wäger, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe Freising, betonte in seiner Ansprache die Rolle der Einrichtung bei der Förderung und Inklusion aller Kinder, was das gesamte Team der Kita bestärkt.

Ein Blick in die Zukunft

Das Jubiläumsfest war nicht nur ein Grund zur Feier, sondern auch eine einmalige Möglichkeit, die Erfolge der letzten 30 Jahre zu reflektieren und einen Ausblick in die Zukunft zu wagen. Die Zusage einer nachhaltigen kreativen Entwicklung für die Kinder und die Fortsetzung von inklusiven Programmen verdeutlicht das Engagement, das diese Kita von Anfang an ausgezeichnet hat. Die zahlreichen Gäste konnten sich nicht nur über die Entwicklung der Einrichtung freuen, sondern nahmen auch viele schöne Erinnerungen und neue Ideen für die kommenden Jahre mit nach Hause.

In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Integration von Kindern mit Behinderung in Deutschland nachhaltig entwickelt. Die Gründung von integrativen Einrichtungen wie der Kita Am Veitshof ist Teil eines größeren gesellschaftlichen Wandels, der auf Inklusion abzielt. Solche Initiativen fördern nicht nur die soziale Integration, sondern auch die Entwicklung von Empathie und Respekt unter den Kindern. Laut den Ergebnissen einer Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2021 ist die Zahl der integrativen Kindertageseinrichtungen in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, was auf ein steigendes Bewusstsein für die Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung hinweist. Die Kita Am Veitshof spielt hierbei eine beispielhafte Rolle.

Die Bedeutung von Inklusion im Bildungssystem

In Deutschland ist das Thema Inklusion nicht nur auf den Kindergarten beschränkt, sondern zieht sich durch alle Bildungsstufen. Mit dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 verpflichtete sich Deutschland, die Rechte und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu fördern und zu garantieren. Diese gesetzliche Grundlage hat dazu geführt, dass viele Bildungseinrichtungen ihre Programme anpassen und integrative Konzepte umsetzen.

Die positiven Effekte von inklusiven Bildungsansätzen sind weitreichend. Pädagogische Fachkräfte berichten von einer spürbaren Verbesserung des sozialen Miteinanders in gemischten Gruppen. Kinder mit und ohne Behinderungen lernen voneinander und entwickeln ein besseres Verständnis für Diversität. Gleichzeitig verbessert sich auch die sprachliche und soziale Kompetenz aller Beteiligten.

Aktuelle Statistiken zur Inklusion in Kitas

Jahr Anzahl der integrativen Kitas Prozentualer Anteil aller Kitas
2010 12.000 18%
2015 15.500 23%
2020 18.200 27%
2023 20.000 30%

Die oben genannte Tabelle verdeutlicht, dass die Anzahl der integrativen Kindertagesstätten in Deutschland von 2010 bis 2023 deutlich zugenommen hat. Dies ist ein Indikator für eine wachsende Akzeptanz und einen Bedarf an integrativen Bildungsangeboten.

Die positive Entwicklung der Inklusion in der frühkindlichen Bildung zeigt, dass durch Einrichtungen wie die Kita Am Veitshof nicht nur Räume der Teilhabe geschaffen werden, sondern auch Chancen für eine inklusive Gesellschaft im Allgemeinen. Solche Feste wie das 30-jährige Jubiläum sind demnach nicht nur Feierlichkeiten, sondern auch ein Zeichen für die Bedeutung und das Engagement, das in die Förderung dieser wertvollen Arbeit gesteckt wird.

Lebt in Dortmund und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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