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Wohnungsmarkt in München: Dawonia stoppt Neubau von Wohnungen – Claus Lehrer erklärt im Interview die Gründe

Die Münchner Wohnungsgesellschaft Dawonia wird zukünftig keine neuen Wohnungen mehr bauen, wie Geschäftsführer Claus Lehner in einem Interview bekanntgab. Mit 27.000 Wohnungen zählt Dawonia zu den größten Wohnungsgesellschaften in Süddeutschland, doch aufgrund der aktuellen Bedingungen sieht das Unternehmen keine Möglichkeit mehr für den Neubau. 40 Baustellen in Bayern mit rund 1000 geplanten Wohnungen werden noch fertiggestellt, danach wird es keine neuen Projekte mehr geben. Seit dem Verkauf durch die BayernLB wurden bereits 3600 neue Wohnungen gebaut, jedoch mussten geplante Neubauprojekte in zwei bayerischen Städten auf Eis gelegt werden.

Die gestiegenen Baukosten stellen ein wesentliches Hindernis dar. Die Kosten pro Quadratmeter lagen zu Spitzenzeiten bei 5500 Euro und sind seit Lehners Beginn im Unternehmen im Jahr 2009 drastisch angestiegen. Aktuell müsste Dawonia in München zwischen 26 und 28 Euro pro Quadratmeter Miete verlangen, um nicht monatlich Verluste mit einem Neubau einzufahren. Zahlreiche Faktoren wie steigende Zinsen, erhöhte Baukosten und umfangreiche Regulierungen belasten die Bauwirtschaft, wobei Lehner insbesondere auf das übermäßige Maß an staatlicher Regulierung hinweist.

Die Politik wird von Lehner kritisiert, da er den Eindruck hat, dass der Ernst der Lage nicht vollständig erkannt wurde. Vorschläge der Bundesregierung zur Beschleunigung des Bauprozesses und Digitalisierungsmethoden wurden zwar präsentiert, jedoch reichen die Maßnahmen in Lehners Augen nicht aus. Die Komplexität der regulatorischen Anforderungen, insbesondere im Zusammenhang mit Kreditvergaben und Baugenehmigungen, erschwert die wirtschaftliche Realisierung von Neubauprojekten. Trotz Herausforderungen wie steigenden Baukosten und komplexen Auflagen bleibt im sozialen Wohnungsbau die Förderung von großer Bedeutung, um die Wohnraumknappheit zu bekämpfen. In diesem Kontext nennt Lehner das Beispiel der Kommune Erlangen als vorbildlich für ihr aktives Vorgehen im Wohnungsbau.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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