Wohnungsmarkt im Wandel: Dawonia-Chef erklärt Baurückzug

Die Münchner Wohnungsgesellschaft Dawonia, die aus der GBW Gruppe der BayernLB hervorging und über 27.000 Wohnungen verfügt, stellt ihre Bauaktivitäten ein. Unter der Leitung von Geschäftsführer Claus Lehner wird erklärt, dass trotz des langjährigen Baus von Wohnungen in der Firmengeschichte das Unternehmen unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr in der Lage ist, neue Bauvorhaben zu starten. Es sind noch rund 40 Baustellen für 1000 neue Wohnungen in Bayern aktiv, aber keine weiteren Projekte geplant.

Die gestiegenen Baukosten, die bei Spitzenzeiten bis zu 5500 Euro pro Quadratmeter betrugen und aktuell zwischen 26 und 28 Euro pro Quadratmeter Miete erfordern, sind ein Hauptgrund für die Entscheidung, das Bauen einzustellen. Claus Lehner betont, dass verschiedene Faktoren wie die Zinsen, die durch den Ukraine-Krieg und die Inflation beeinflusst wurden, sowie die steigende Regulierungsdichte in der Branche eine Rolle spielen.

Lehner argumentiert, dass ein mindestens fünfjähriges Regulierungsmoratorium notwendig ist, um den Wohnungsbau zu fördern und die wachsenden regulatorischen Anforderungen zu mildern. Die Politik wird aufgefordert, den Ernst der Situation zu erkennen und effektive Maßnahmen zur Beschleunigung des Bauprozesses zu ergreifen, wie beispielsweise die Einführung einer digitalen Bauakte. Erfolgreiche Beispiele wie die Stadt Erlangen werden hervorgehoben, um zu zeigen, dass mit politischem Willen trotz schwieriger Umstände Wohnungsbau realisierbar ist.