Die Münchner Wohnungsgesellschaft Dawonia, eine der größten in Süddeutschland mit 27.000 Wohnungen, hat beschlossen, keine neuen Wohnungen mehr zu bauen. Obwohl noch einige bereits geplante Projekte abgeschlossen werden, wird es keine weiteren Bauvorhaben geben. Dieser Schritt wird durch die gestiegenen Baukosten und Zinsen beeinflusst. Eine der Ursachen für das Ende des Neubaus liegt in den massiv angestiegenen Baukosten, die zu einem nicht rentablen Mietpreis führen würden. Im Jahr 2009 betrugen die Baukosten pro Quadratmeter 2500 Euro, während sie in München heute zwischen 26 und 28 Euro pro Quadratmeter liegen müssten, um Profit zu erzielen.
Die Daewoo Dawonia muss aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der hohen Regulatorik Herausforderungen bewältigen. Der Unternehmenschef, Claus Lehner, betont, dass die Regulierung im Baubereich extrem zugenommen hat und einen erheblichen bürokratischen Aufwand erfordert. Eine mögliche Lösung sieht er in einem mindestens fünfjährigen Regulierungsmoratorium, um die Marktkräfte freier agieren zu lassen.
Trotz der Bemühungen der Bundesregierung, den Neubau zu beschleunigen und durch Maßnahmen wie verbesserte Abschreibungs-Regeln Unterstützung zu bieten, reichen die getroffenen Maßnahmen nach Ansicht von Claus Lehner nicht aus. Erlangen wird als Beispiel genannt, in dem trotz schwieriger Umstände erfolgreich neuer Wohnraum geschaffen wurde. Der politische Wille und eine konsequente Planung spielen hier eine entscheidende Rolle.