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Neue Studie: Gel zur Behandlung von Herzinfarktnarben und Vermeidung von Herzschrittmachern

Ein innovatives Gel, das von Forschenden des Uniklinikums Erlangen in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Universität Bonn entwickelt wurde, könnte zukünftig Herzschrittmacher überflüssig machen. Die Substanz, die Narbengewebe im Herzen nach einem Infarkt elektrisch leitfähig macht und die Kommunikation zwischen den Herzmuskelzellen verbessert, wurde in der angesehenen Fachzeitschrift „Advanced Materials“ veröffentlicht.

Schocks gegen Kammerflimmern belasten Patienten

Herzinfarkte bergen nicht nur akute Lebensgefahr, sondern führen auch langfristig zu schwerwiegenden Gesundheitsrisiken. Etwa die Hälfte der Betroffenen stirbt an plötzlichem Herztod aufgrund von Herzrhythmusstörungen, die durch Narben im Herzen verursacht werden. Bisherige Therapien wie implantierbare Herzschrittmacher, die Cardioverter-Defibrillatoren (ICDs), können das Auftreten von Rhythmusstörungen nicht verhindern und belasten die Patienten erheblich.

Gel hilft Herzzellen bei der Kommunikation

Das Forschungsteam unter der Leitung von Felix B. Engel hat ein Hydrogel aus Kollagen als Trägersubstanz und der elektrisch leitenden Substanz PEDOT:PSS entwickelt. Dieses Gel kann direkt in das Narbengewebe des Herzens eingebracht werden, um die elektrische Leitfähigkeit zu erhöhen und die Kommunikation der Herzmuskelzellen zu erleichtern. Durch erfolgreiche Tests im Tiermodell konnte gezeigt werden, dass das Gel vor Arrhythmien schützt und die Behandlung mit ICD-Schocks möglicherweise überflüssig macht.

Um das Hydrogel in der klinischen Praxis anwenden zu können, sind jedoch umfangreiche weitere Forschungsarbeiten erforderlich. Es müssen Fragen zur Komplexität der Narben beim Menschen und zur Immunreaktion auf das Gel geklärt werden. Erst danach wäre ein Test des Kollagen-PEDOT:PSS-Hydrogels an Hochrisikopatienten möglich, die unter den Belastungen durch ICD-Schocks leiden.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Felix B. Engel felix.engel(at)uk-erlangen.de

Quelle: uni | mediendienst | forschung Nr. 56/2024

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