Kontroverse um Sprachzertifikat: Kosovare vor Gericht in Wolfratshausen

Freispruch nach Gerichtsverhandlung aufgrund dubiosen Sprachzertifikats

Die jüngste Gerichtsverhandlung vor dem Amtsgericht hat erneut die Schwierigkeiten aufgezeigt, mit denen einige Bürger konfrontiert sind, wenn es um den Erwerb von Sprachzertifikaten geht. Ein in Wolfratshausen lebender Familienvater aus dem Kosovo musste sich wegen des Verdachts der Urkundenfälschung verantworten, nachdem sein B1-Sprachzertifikat als gefälscht entlarvt wurde.

Der Angeklagte beteuerte vor Gericht seine Unschuld und behauptete, nicht gewusst zu haben, dass es sich um eine gefälschte Bescheinigung handelte. Seine Verteidigerin, Ruth Sarow, führte an, dass ihr Mandant, obwohl seit Jahren in Deutschland lebend, immer noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache habe. Dies führte zu Zweifeln seitens Richter Helmut Berger, der die Glaubwürdigkeit des Angeklagten in Frage stellte.

Ein Mitarbeiter des Landratsamtes, der als Zeuge auftrat, erklärte, dass die Behörde Hinweise erhalten hatte, dass mehrere Personen, darunter der Angeklagte, ihre Sprachzertifikate auf fragwürdige Weise erworben hatten. Dies deutet darauf hin, dass der Fall kein Einzelfall ist und möglicherweise ein größeres Problem aufzeigt, wie Zertifikate in einigen Fällen missbraucht werden.

Obwohl die Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von 800 Euro gefordert hatte, entschied Richter Berger letztendlich aufgrund mangelnder Beweise und Unfähigkeit, dem Angeklagten etwas nachzuweisen, einen Freispruch zu verhängen. Diese Entscheidung unterstreicht die Herausforderungen bei der Durchsetzung des Rechts in Fällen, in denen die Beweislage dünn ist und die Unwissenheit der Angeklagten eine Rolle spielt.

Es bleibt zu hoffen, dass dieser spezifische Fall dazu beiträgt, die Sensibilisierung für die Risiken von gefälschten Zertifikaten zu erhöhen und die rechtlichen Bestimmungen zu stärken, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.