Joann Sfar: Ein Comic-Künstler zwischen Kultur und Identität

Im Erlanger Stadtmuseum wird vom 30. Mai bis zum 1. September die erste Werksschau in Deutschland des renommierten französischen Comic-Stars Joann Sfar präsentiert. Unter dem Titel „Die Katze des Rabbiners. Joann Sfar – Zeichnen und Leben“ bietet die Ausstellung einen Einblick in Sfars künstlerische Welt, die geprägt ist von Vampiren, Seeräubern, dem kleinen Prinzen und dem mystischen Golem. Durch seine markante Zeichenweise entführt Sfar seine Leserschaft in die jüdische Kultur Frankreichs, Algeriens und Osteuropas, wobei Themen wie Freundschaft, Kindheit, Sexualität und Stigmatisierung in seinen Werken verflochten sind.

Als Sohn jüdischer Eltern in Nizza aufgewachsen, fand Sfar in der Kunst des Zeichnens seinen Zufluchtsort und Ausdrucksmittel, um die Welt um sich herum zu verstehen. Neben autobiografischen Werken wie „Die Synagoge“ verarbeitet er in seinen Comics auch Erfahrungen mit Antisemitismus und dem aufkommenden Rechtspopulismus in Frankreich. Besonders bekannt ist Sfars Comic-Reihe „Die Katze des Rabbiners“, die in 22 Sprachen übersetzt und 2011 verfilmt wurde.

Die Ausstellung, in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Comic-Salon und dem Musée d’art et d’histoire du Judaïsme in Paris entstanden, präsentiert rund 200 teilweise unveröffentlichte Originalseiten, Skizzenbücher, Fotografien und Filme, um die Evolution und Arbeitsweise dieses außergewöhnlichen Künstlers nachzuzeichnen. Darüber hinaus bietet das Begleitprogramm der Ausstellung diverse Aktivitäten wie Führungen, Comic-Workshops und Veranstaltungen zur jüdischen Kultur an, um den Besuchern ein umfassendes Erlebnis zu bieten.