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Das Ende des Neubaus: Dawonias Entscheidung und die Gründe von Claus Lehner

Die Münchner Wohnungsgesellschaft Dawonia wird keine neuen Wohnungen mehr bauen, wie Unternehmenschef Claus Lehner in einem Interview erklärte. Mit 27.000 Wohnungen zählt Dawonia zu den größten Wohnungsgesellschaften in Süddeutschland. Lehner betonte, dass es in Zukunft keine neuen Bauprojekte mehr geben werde. Aktuell werden noch rund 40 Baustellen in Bayern für 1000 neue Wohnungen abgearbeitet, danach sei Schluss mit dem Neubau. In Bayern mussten sogar geplante Neubauprojekte auf Eis gelegt werden.

Als Gründe nannte Lehner die gestiegenen Baukosten, die in Spitzenzeiten bis zu 5500 Euro pro Quadratmeter betrugen. In München müssten zwischen 26 und 28 Euro pro Quadratmeter Miete verlangt werden, damit ein Neubau kostendeckend sei. Die hohen Kosten resultieren aus verschiedenen Faktoren wie gestiegenen Zinsen und Baukosten. Lehner kritisierte die zunehmende Regulierung in der Baubranche und schlug vor, ein mindestens fünfjähriges Regulierungsmoratorium einzuführen, um dem Markt wieder mehr Freiraum zu geben. Lehner betonte, dass die Politik den Ernst der Situation im Wohnungsbau noch nicht ausreichend erkannt habe.

Die Digitalisierung im Bauwesen sei in Bayern rückständig, da es bis heute keinen digitalen Bauantrag gebe. Dadurch verzögere sich die Genehmigung von Bauprojekten erheblich. Lehner betonte, dass eine digitale Bauakte den Neubau enorm beschleunigen würde. Er verwies auf Erlangen als vorbildliche Kommune, die trotz schwieriger Umstände erfolgreich Wohnungsneubau vorantreibt. Lehner machte deutlich, dass mit dem politischen Willen und unterstützenden Maßnahmen seitens der Bundesregierung auch in schwierigen Zeiten erfolgreicher Wohnungsbau möglich sei.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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